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Sulfide

 
     
  Mineralklasse, zu der die sauerstofffreien Verbindungen von Metallen und Metalloiden mit Schwefel zählen (Tab.). Darüber hinaus rechnet man zu dieser Klasse auch noch die Selen-, Tellur-, Arsen- und Antimonverbindungen der Metalle sowie eine Reihe von Mineralen, die hinsichtlich ihres chemischen Aufbaues den salzbildenden Verbindungstypen nahestehen und die unter dem mineralogischen Begriff Sulfosalze(Spiessglanze) zusammengefasst werden. Obwohl ca. 40 Elemente Verbindungen mit Schwefel eingehen und ein grosser Teil der Sulfide als wirtschaftlich wichtige Minerale auf zahlreichen Lagerstätten metallischer Rohstoffe auftreten, ist ihre Beteiligung am Gesamtaufbau der Erdkruste mit 0,15% relativ gering. Ausser den Erzen von Eisen, Mangan, Zink, Aluminium und Uran, die in der Klasse der Oxide und Hydroxide auftreten, und den Elementen finden sich unter den Sulfiden die meisten Erzminerale. Die zahlreichen alten deutschen Namen der Sulfide, von denen es oft mehrere Synonyme gibt, lassen sich zu einem grossen Teil auf den mittelalterlichen Bergbau zurückführen. Daher stammen auch die Endsilben „kies”, „glanz” und „blende”, die charakteristische Eigenschaften der Sulfide ausdrücken und ihre Erkennung und Bestimmung in vielen Fällen erleichtern. Die Kiesezeigen einen ausgesprochen metallischen Glanz, lichte Farbe, schwärzlichen Strich und eine meist hohe Härte nach Mohs von 5 bis 6. Beispiele sind Kupferkies, Silberkies und Schwefelkies. Durch ein ebenfalls deutlich metallisches Aussehen zeichnen sich die Glanze aus, jedoch haben sie meist graue bis dunkle Farben, einen schwärzlichen Strich, eine geringe Mohssche Härte von 2-3 und eine gute Spaltbarkeit. Beispiele sind Silberglanz, Bleiglanz und Kupferglanz. Einen halbmetallischen Glanz zeigen die Blenden, sie sind in dünnen Schichten durchsichtig und zeigen meist eine farbige Strichfarbe. Sie zeichnen sich durch eine gute Spaltbarkeit, überwiegend geringe Härte und meist komplizierte Zusammensetzung aus. Beispiele sind Zinkblende (Sphalerit) und Schalenblende. Ähnlich wie die Blenden verhalten sich auch die Gültige, wie z.B. das Rotgültigerz. Fahle haben ein metallisches Aussehen, dunkle bis graue Farben, einen schwarzen Strich und geringe Härte. Sie sind meist spröde und nicht spaltbar. Beispiele sind vor allem die Fahlerze.


Die meisten sulfidischen Minerale sind hydrothermaler Entstehung. Ausnahmen sind u.a. Kupferkies, Pyrit und Markasit, die sich vor allem auch unter reduzierenden Bedingungen bei Anwesenheit von H2O in tonigen Sedimenten bilden können. Der Bindungscharakter der sulfidischen Minerale ist recht unterschiedlich. Kiese und Glanze zeigen überwiegend metallische, Blenden und Gültige dagegen mehr homöopolare Bindung. Molekülbindungen sind sehr selten, einige Sulfide weisen auch rein metallische Bindung auf.

SulfideSulfide (Tab.): Mineralklasse der Sulfide (Sch.=Schoenflies, int.=international).
 
 

 

 

 
 
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