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Wandkarte

 
     
  eine zur Betrachtung aus etwa 2 bis 10 m Entfernung bestimmte Kartenform. Die Wandkarte dient vorrangig als Unterrichtsmittel in Bildungseinrichtungen, konzipiert für den Frontal-oder Gruppenunterricht (kartographische Lehr- und Lernmedien) sowie als operatives Demonstrations- und Arbeitsmittel in verschiedenen Institutionen wie Unternehmen, militärischen Stäben, Polizeidienststellen u.ä. Medienspezifische Kennzeichen, durch die sich die Wandkarte von anderen Kartenformen unterscheidet, zeigen sich vor allem in der Ausrichtung der Wandkarte auf Fernwirkung sowie einem besonders hohen Generalisierungsgrad. Dies ist notwendig, um bei Unterricht und Vortrag auch in grösserem Abstand noch die Lesbarkeit der Karte zu ermöglichen. Die Generalisierungsgrundsätze ergeben sich aus einer starken Vergröberung, Verdrängung, stringenter Auswahl, Verstärkung der Farbtöne und betonter Akzentuierung der Kartenschrift. Zeichen und Schrift sind gegenüber Hand- und Atlaskarten stark vergrössert (etwa 2- bis 4fach). Schulwandkarten sind meist auf bestimmte Lehrpläne und auf andere Lehrmittel abgestimmt. Unter den Schulwandkarten dominieren die herkömmlichen sogenannten „physischen” Weltkarten. Ihr Inhalt ist die geographische Übersichtsdarstellung in Farbschichten (Höhenschichtenkarten). Daneben nehmen thematische Wandkarten (Staatenkarten, Klimakarten, Vegetationskarten, wirschaftgeographische Karten u.a.) einen breiten Raum ein. In Umrisswandkarten (Lernkarten) können vom Nutzer selbst Eintragungen vorgenommen werden. Weiterhin sind Reliefkarten und Satellitenbild- bzw. Weltraumbild-Wandkarten als spezielle Wandkartentypen zu nennen. Der Vorteil von Reliefkarten liegt in der analogen Darstellung der dritten Dimension. In der Zukunft werden traditionelle Wandkarten vermehrt durch grossflächige Display-Projektionen ergänzt bzw. ersetzt. Sie erlauben eine dynamisch-interaktive Nutzung mit allen Vorteilen der Bildschimkarte. Mit Hilfe von Lichtgriffeln oder durch den Einsatz berührungsempfindlicher Displays können grundlegende Operationen wie Zoomen, Verschieben und Rotieren sowie spezifische Selektionen von Objekten in der Karte vorgenommen werden. Ebenso können Markierungszeichen vom Nutzer aus einer vorgegebenen Musterpalette entnommen und in der Karte plaziert werden. Dabei können Graphikelemente wie Pfeile in verschiedenen Grössen und Farben, Punkte, Rechtecke, Kreise oder Ellipsen sowie lineare Elemente beliebig häufig auf der Karte plaziert werden, dort verschoben oder aufgrund einer neuen Situation auch wieder gelöscht werden. Ebenso können Textbausteine erstellt und in der Karte oder Legende plaziert sowie den generierten Zeichen zusätzliche Funktionen (wie Blinken) zugeordnet werden. Die Verwendung von Markierungszeichen ist in zahlreichen Nutzungssituationen denkbar. So zum Beispiel als visuelle Merkhilfen, die es dem Nutzer ermöglichen, für seine Aufgabenstellung wichtige Punkte oder Regionen in der Karte zu markieren, um bei späteren Analyseschritten schneller darauf zurückgreifen zu können oder als optische Hinweise auf interessante Bereiche in der Karte. So eingesetzt, können diese Zeichen Aufmerksamkeit erzeugen und das Gedächtnis entlasten, wenn verschiedene Standorte, die in Beziehung gesetzt werden sollen, mit Hilfe der Zeichen deutlich hervorgehoben werden. Damit wird der Gebrauchswert herkömmlicher Wandkarten deutlich erhöht.  
 

 

 

 
 
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