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Weltkarte

 
     
  Erdkarte, zusammenhängende Abbildung der Erdoberfläche in ebener Darstellung. Im Gegensatz zum Globus, der eine unverzerrte massstäbliche Abbildung der Erdkugel ermöglicht und ihre Oberfläche als grenzenloses Kontinuum darstellt, sind die verebneten Weltkarten stets mit Verzerrungen (Verzerrungstheorie) behaftet. Sie bilden die Erde als geometrische Figur mit einer in der Wirklichkeit nicht vorhandenen Umgrenzungslinie ab. Mathematische Lösungen der Verebnung der Kugeloberfläche, ausgedrückt im Gradnetzbild der Erde (Kartennetzentwürfe), erfüllen immer nur eine der unterschiedlichen Bedingungen wie Flächentreue, Winkeltreue, Abstandstreue, Längentreue entlang bestimmter Linien (z.B. längentreue Meridiane), Rechtschnittigkeit des Netzes, Abbildung der Pole als Punkte oder mittels Pollinien. Eine geeignete Abbildungsart muss zweckbestimmt gewählt werden. Eine zentralperspektivische Ansicht aus grosser Entfernung führt zu einer wirklichkeitsnah wirkenden Abbildung der Erdkugel, zeigt aber nur eine Halbkugel und wird als Planiglobus bezeichnet. Zur Abbildung der ganzen Erde werden oft zwei solcher Planigloben gegenübergestellt. Die graphische Erweiterung einer Halbkugel auf die gesamte Erdoberfläche führt zur Planisphäre. Weltkarten dienen vorrangig der Übersicht über die Verteilung und Anordnung von Land und Meer auf der Erde und zwar stets in einer notwendig starken (millionenfachen) Verkleinerung. Mehr- oder vielblättrige Weltkartenwerke ermöglichen eine zunehmend detailliertere Darstellung. Einblattweltkarten (1:40.000.000 und kleiner) sind heute ausnahmslos thematisch geprägt. Manche Atlanten enthalten 40 und mehr thematische Weltkarten. Aus der Antike sind Weltkarten nur in indirekter Form und in späteren Nachzeichnungen überliefert. Die aus dem Mittelalter überlieferten Weltkarten zeigen nur die Alte Welt, und von dieser neben zutreffenden Sachverhalten eine oft dominierende Ausschmückung mit nicht ortsbezogenen Aussagen. Seit der Entdeckung Amerikas 1492 veranschaulichen Weltkarten den jeweiligen Erkenntnisstand in der Entschleierung des Erdbildes, spiegeln aber zugleich auch in ihrer graphischen Ausführung den jeweiligen Stand des kartographischen Könnens im Gewand des zeitgenössischen Stils wider. Herausragende Bedeutung hatte die 1569 veröffentlichte Karte von G. Mercator; grosse Verbreitung im 19. Jh. erlangte die von H. Berghaus geschaffene "Chart of the world". Weltkarten haben ihre Bedeutung als allgemeine Erdübersicht bis in die Gegenwart behalten.  
 

 

 

 
 
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