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Phosphate

 
     
  1) Bodenkunde: Bezeichnung für das Ausgangsmaterial der Phosphatdünger und andere Phosphatverbindungen. Rohphosphate bestehen aus verschiedenen Apatiten (Ca-Phosphate), die teils magmatischen, teils organogenen Ursprungs sind. Apatite aus primären Mineralien oder aus phosphathaltigen Knochen wurden durch Verwitterungs- und Umlagerungsprozesse akkumuliert und liegen oft nahe der Erdoberfläche. Eine weitere Phosphat-Düngerquelle mit abnehmender Bedeutung ist das Thomasphosphat, das im Schmelzaufschluss zur Abtrennung des Phosphatanteils aus Roheisen im Thomasphosphat-Verfahren durch Oxidation zu Ca-Silicophosphat entsteht (Tab. 1). 2) Mineralogie: eine der Mineralklassen. Obwohl die Minerale dieser Klasse an der Gesamtmasse der Erdrinde nur einen untergeordneten Anteil ausmachen, liegt hier doch eine Anzahl von Mineralvertretern vor, die in der Erdrinde ausserordentlich weit verbreitet sind. Kristallstrukturell zeichnen sie sich durch ein fünfwertiges Kation P5+, As5+ und V5+ aus, das von Sauerstoff in Viererkoordination umgeben ist. Ein grosser Teil von ihnen ist wasserhaltig, wobei H2O als Kristallwasser, Zeolithwasser in Form von OH-Gruppen oder vielfach auch als adsorbiertes Wasser vorliegen kann. Unter Berücksichtigung ihrer Bildungsbedingungen und des Wassergehaltes lassen sie sich in zwei grosse Gruppen einteilen. Die wasserfreien Minerale bilden sich hauptsächlich in der magmatogenen Abfolge, während die wasserhaltigen bevorzugt im sedimentären Mineralbildungszyklus auftreten. Von besonderer Bedeutungfür die Gewinnung von Seltenen Erden und Thorium sind die wasserfreien Phosphate Monazit (CePO4) und Xenotim (YPO4), die sich als sehr stabile Minerale auf Seifenlagerstätten (Seife) finden. Apatittritt in zahlreichen Varietäten auf, die fast ausschliesslich überflüssige Bezeichnungen führen, und bildet das wirtschaftlich und mineralogisch wichtigste Mineral dieser Klasse. Als Hauptträger der Phosphorsäure ist er über einen weiten Bereich in der Erdkruste verbreitet und kommt auf zahlreichen Lagerstätten von recht unterschiedlicher Genese vor. Als akzessorisches Gemengteil tritt er in fast jedem Gestein auf. Phosphoritist ein kryptokristallines, teilweise auch kolloidales, amorphes Gemenge von verschiedenen Apatitvarietäten und überwiegend sedimentär-organogener Entstehung. Besonders wichtig ist die Rolle von Hydroxylapatitbei biomineralogischen Prozessen, der als wesentlicher Bestandteil der Knochen, Zähne und zahlreicher pathogener Hartteile und Konkretionen vorliegt. Lokal abbauwürdig sind grössere Anreicherungen der Uranylphosphate, -arsenate und -vanadate, unter denen die meist bei niedrigen Bildungstemperaturen entstandene Gruppe der Uranglimmerin den letzten Jahren wirtschaftlich besonders interessant geworden ist (Tab 2.).

PhosphatePhosphate (Tab. 1): wichtige anorganische Phosphorverbindungen in Böden und Lagerstätten.

PhosphatePhosphate (Tab. 2): die Mineralklasse der Phosphate (Sch.=Schoenflies, int.=international).
 
 

 

 

 
 
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