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amorph

 
     
  ungestalt, gestaltlos, 1) Zustand fester Materie, deren atomare Bausteine (ausser einer gewissen Nahordnung durch die Einhaltung physikalisch bedingter Mindestabstände) keinen erkennbaren Ordnungszustand aufweisen. Der Übergang vom amorphen Zustand zu den Ordnungszuständen (parakristallin, polykristallin und kristallin) ist fliessend. Amorphe Festkörper sind durch das Fehlen von Vorzugsrichtungen ausgezeichnet, sie verhalten sich daher makroskopisch isotrop. Auf dieser Eigenschaft beruht das besondere materialwissenschaftliche Interesse an diesem Zustand. Als typisches Beispiel für amorphes Material gelten die Silicatgläser, bei denen sich der amorphe Zustand unter Normalbedingungen als sehr stabil erweist. Die in der Bodenkunde häufige Bezeichnung der in einem kalten Oxalatpuffer löslichen Eisenminerale als "amorphe Eisenoxide" ist unkorrekt. In diesem Extrakt werden mit Ferrihydrit und Schwertmannit durchaus kristalline Eisenminerale gelöst.


Die Identifikation des amorphen Zustands geschieht i.d.R. mit Streumethoden (z.B. mit Röntgenstrahlung), der Grad der Nahordnung kann mit der Methode der Kleinwinkelstreuung (SAXS) untersucht werden. In vielen Fällen sind Materialproben weder kristallin noch amorph, sondern setzen sich aus einem kristallinen und amorphen Anteil zusammen. 2) veralteter Ausdruck für Gesteine in einem kohärenten Verband, also ohne Trennflächen, wie Schichtflächen oder Klüfte.
 
 

 

 

 
 
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