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Abdichtung

 
     
  bezieht sich auf bautechnische Dichtungssysteme für Deponien, Stauräume,


Einkapselung von Altlasten und Baugruben: a) Deponie: Bei oberirdischer Ablagerung von Abfällen muss neben einer geeigneten Einbautechnik insbesondere ein Abdichtungssystem errichtet werden, das die Abfälle allseitig einkapselt. Der Stand der Technik ist diesbezüglich z.B. in den deutschen Regelwerken TA Abfall und TA Siedlungsabfall festgehalten. Danach ist ein Deponieabdichtungssystem eine Kombination aus Deponiestandort (geologischer Untergrund), mineralischer Barriere und Kunststoffdichtungsbahn. Dem Deponiestandort und der mineralischen Barriere kommt neben der Dichtfunktion auch eine Schadstoff rückhaltende Funktion zu. Die mineralische Barriere ist v.a. eine Mischung aus Sand, Schluff und Ton, wobei dem Ton wegen der abdichtenden, aber auch rückhaltenden Wirkung eine besondere Bedeutung zukommt. Die mineralische Barriere des Oberflächenabdichtungssystems unterscheidet sich von der der Basis, indem in der Oberflächenbarriere keine Schadstoffe zurückgehalten werden müssen und daher der Tonmineralbestand unterschiedlich gewählt werden kann.


b) Stauräume: Sie sind durch Talsperren abgedämmte Becken, die einen gesamten Talquerschnitt abschliessen. An die Abdichtung des Untergrundes und v.a. der Sperrenaufstandsfläche müssen hohe Anforderungen gestellt werden. Wenn nicht durch die geologischen Verhältnisse im Beckenbereich die Undurchlässigkeit des Untergrundes festgestellt werden kann, muss die Durchlässigkeit durch Bohrungen (Wasserdruckversuche, Pump- und Versickerungsversuche) nachgewiesen werden. Abdichtungsmassnahmen für Stauräume sind Zementinjektionen und nur in den seltensten Fällen das Aufbringen einer Lehmschürze. Diese werden bevorzugt am Übergang zum Sperrenbauwerk eingebaut.


c) Einkapselung von Altlasten: Dichtwände und Dichtsohlen sind die geotechnischen Bauwerke zur Abdichtung von Altlastenkörpern. Der Abdichtungserfolg einer Dichtwand wird entscheidend von den Eigenschaften der eingesetzten Dichtwandmassen bestimmt. Die mineralischen Dichtwandmassen bestehen i.a. aus Bentonit, Zement, Füllstoffen (z.B. Flugasche) und Wasser. Für Zwecke der Altlasteneinkapselung müssen Dichtwände auch Schadstoff zurückhaltende Eigenschaften aufweisen. Dichtungssohlen sind in der gängigen Baupraxis überschnittene Bohrpfähle oder Injektionssäulen. Dichtwände werden als Spundwand, Schmalwand, Bohrpfahlwand oder Schlitzwand ausgeführt.


d) Baugruben: Die Umschliessung von Baugruben zur Reduktion des Wasserandrangs bzw. zu regionalen Grundwasserabsenkungen wird ebenfalls durch Dichtwände wie bei der Altlasteneinrichtung durchgeführt. Auf das Rückhaltepotential muss dabei nicht geachtet werden, sondern nur auf den Abdichtungseffekt.
 
 

 

 

 
 
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