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Schlitzwand

 
     
  Wand, welche in einem durch Bodenentnahme hergestellten Schlitz errichtet wird und Wandstärken zwischen 50 und 150 cm besitzt. Sie wird entweder zur reinen Baugrubenumschliessung erstellt oder stellt einen bleibenden Teil des Bauwerkes dar. Je nach Herstellung besitzen Schlitzwände eine tragende oder dichtende oder eine tragende und dichtende Funktion. Unterschieden werden Ortbeton- und Fertigteilschlitzwände sowie Bentonit-Dichtungswände. Der Schlitzraum wird zur Herstellung von Ortbeton- und Fertigteilschlitzwänden unter Zugabe einer Stützflüssigkeit (Bentonit-Suspension) Lamelle um Lamelle (Lamellenlänge zwischen 2 und 5 m) ausgehoben und bei gleichzeitigem Abpumpen der Stützflüssigkeit jede Lamelle nach dem Aushub betoniert bzw. es erfolgt die Einstellung der Fertigteile (Abb. 1). Die Herstellung von Bentonit-Dichtungswänden kann in einem Schritt erfolgen, da die Stützflüssigkeit gleichzeitig als Dichtwandmaterial dient (Einphasenschlitzwand).


Die Herstellung der Schlitze erfolgt mittels eines Schlitzbohrers (Abb. 2), einer Schlitzfräse (Abb. 3) oder eines Schlitzgreifers; die gebräuchlichste Methode ist die Schlitzherstellung mittels eines Schlitzgreifers. Zur Führung der Geräte wird vor dem Aushub eine Leitwand am oberen Rand des Schlitzes erstellt. Der Schlitzbohrer arbeitet nach dem Drehbohrprinzip, wobei fünf einzelne Bohrköpfe gewährleisten, dass der Schlitz in seiner vollen Länge aufgebohrt wird. Die Schlitzfräse besitzt zwei Fräsräder, auf die je nach Baugrund verschiedene Frässcheiben aufgesetzt werden können. Beim Fräsen wird das Material zerkleinert und kann abgepumpt werden. Das Arbeitswerkzeug eines Schlitzgreifers ist ein normaler Bodengreifer.

SchlitzwandSchlitzwand 1: Arbeitsablauf beim Schlitzwandverfahren.

SchlitzwandSchlitzwand 2: Schlitzbohrgerät (1=Antriebsmotoren, 2=Antriebswellen für Bohrköpfe, 3=Saugmund, 4=Wasserzuleitung, 5,6=Druckluftbeigabe (Lufthebeverfahren), 7,8=Absaugrohr der Mammutpumpe).

SchlitzwandSchlitzwand 3: Schlitzfräse.
 
 

 

 

 
 
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