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Fluide magmatischen Ursprungs. Dazu zählen neben H2O auch leicht flüchtige Komponenten (volatile Phase) wie CO2 und CH2. Magmen, aus denen das in der Erdkruste am weitesten verbreitete magmatische Gestein, der Basalt, entsteht, können bis zu 2% H2O enthalten. In granitischen Magmen kann der Anteil volatiler Komponenten 6% und mehr erreichen.
Abkühlung oder Druckabfall kann zur Entmischung einer H2O-reichen Phase aus dem Magma führen. Die Gesamtheit der volatilen Phasen mit darin enthaltenen Alkali-Chloriden und Metallverbindungen, die bei hohen Temperaturen im überkritischen Zustand vorliegen, werden als Fluide bezeichnet. Sie spielen in den Geowissenschaften eine wichtige Rolle, da sie die Schmelztemperatur von Gesteinen erniedrigen, z.B. schmilzt wasserfreier Granit bei 1035ºC, dagegen wassergesättigter Granit schon bei ca. 650ºC (bei einem Druck von 0,5 GPa). Schon die Entstehung basaltischer Magmen durch teilweise Aufschmelzung des Erdmantels wird durch Fluide begünstigt, und sie sind bei Abkühlung das wichtigste Transportmittel für Metalle als Sulfid- oder Chlorid-Komplexe (hydrothermale Lösungen, Pegmatit, Porphyry-Copper-Lagerstätten). Bei lagerstättenbildenden Vorgängen in der Erdkruste kann es zur Mischung von verschiedenen Fluiden oder zur Interaktion mit den durchströmten Gesteinen und mit meteorischen Wässern kommen. Hier hat die Untersuchung der stabilen Isotope der Elemente Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und Schwefel wesentliche neue Erkenntnisse gebracht. Magmatische Fluide können in Flüssigkeitseinschlüssen in Mineralen erhalten bleiben und zur Rekonstruktion der Bildungsbedingungen von Lagerstätten verschiedener mineralischer Rohstoffe, wie z.B. Gold, Platin, Kupfer oder Magnesit, beitragen. |
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