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Magma

 
     
  in der Erde natürlich entstandene, intrusions- oder extrusionsfähige, meist silicatische Gesteinsschmelze, die i.d.R. eine feste und eine fluide Phase (Kristalle und Gasblasen) enthält, aus der durch Kristallisations- oder andere Erstarrungsprozesse bei Abkühlung die Magmatite entstehen. Selten kommen auch carbonatische, sulfidische, (Fe-, Ti-) oxidische oder phosphatische Magmen vor. Die physikalischen Eigenschaften (Temperatur, Dichte, Viskosität, Fluidgehalt) sind für die verschiedenen Magmatypen sehr unterschiedlich und zudem über komplexe Wechselwirkungen miteinander gekoppelt (Magmatismus). Die Liquidustemperatur (Temperatur, oberhalb der eine homogene Schmelze vorliegt) beträgt für basische silicatische Magmen 1200-1400ºC, die Solidustemperatur (Temperatur, unterhalb der die Schmelze vollkommen kristallisiert ist) beträgt ca. 980ºC; für intermediäre und saure Magmen (intermediäre Gesteine, saure Gesteine) liegen die Temperaturen etwa 200-300ºC niedriger. Hohe Fluid-Gehalte (H2O, CO2) verschieben die Temperaturen generell zu niedrigeren Werten und haben neben dem SiO2-Gehalt auch einen starken Einfluss auf die Viskosität. Carbonatit-Magmen können bei Temperaturen bis herab zu 590ºC existieren. Bezüglich der fluiden Phase sind Magmen zunächst untersättigt. Bei fortschreitender Kristallisation kommt es durch Bildung von überwiegend wasserfreien Mineralen zu einer relativen Anreicherung der Fluide in der restlichen Schmelze, und durch Aufstieg in Regionen mit geringerem Umgebungsdruck kann es zum Sieden und nahe der Oberfläche, eventuell zum explosionsartigen Entweichen kommen (Vulkanismus). Bei den festen Bestandteilen wird unterschieden zwischen Kristallisationsprodukten des Magmas (einzelne Kristalle = Phänokristalle (Einsprengling); grössere Kristall-Aggregate=Kumulate) und Fremdmaterial, das als Bruchstücke von Nebengestein beim Aufstieg des Magmas mitgerissen wird (einzelne Kristalle=Xenocryste, Gesteinsfragmente = Xenolithe). Hinsichtlich der genetischen Stellung innerhalb des magmatischen Geschehens unterscheidet man zum einen Primärmagmen, die ggf. gleichzeitig Stamm-Magmen sein können, und zum anderen Residualmagmen. Magma, das durch vulkanische Prozesse die Erdoberfläche erreicht, wird sowohl in geschmolzenem als auch in glasig oder mikrokristallin erstarrtem Zustand als Lava bezeichnet.  
 

 

 

 
 
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