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Uranminerale

 
     
  es gibt eine grosse Anzahl (ca. 110) von Uranmineralen in Form von Oxiden, Hydroxiden, Phosphaten, Arsenaten, Vanadaten, Uranaten, Carbonaten und Silicaten (Tab.). Die meisten sind Sekundärminerale. Da sich Uran und Thorium (Th) in den Kristallgittern häufig vertreten, gibt es weitere 40 Minerale mit diesen Elementen als Nebenbestandteilen.


Die Pechblende oder das Uranpecherz ist das wichtigste Uranmineral. In neuerer Zeit unterscheidet man zwischen Pechblende und Uraninit. Dabei versteht man unter Uraninit die bei höherer Temperatur meist in Pegmatiten gebildeten Varietäten, die gut, vorwiegend würfelig kristallisiert sind, während mit Pechblende die dichten, nierenförmigen Ausbildungen in den hydrothermalen Gängen bezeichnet werden. Beide sind pechschwarz und undurchsichtig. Der Uraninit hat die ideale Zusammensetzung UO2 wie auch aus dem Kristallgitter, das dem des CaF (Fluorit) entspricht,


hervorgeht. Durch die radioaktive Strahlung wird jedoch das Kristallgitter mehr oder weniger gestört und U4+in wechselndem Masse durch das kleinere U6+ ersetzt. Auf Zwischengitterplätzen und in Hohlräumen des gestörten Gitters werden zusätzliche O-Ionen eingelagert, so dass fast die Zusammensetzung U3O8 erreicht werden kann. Bei der Pechblende ist dieser Vorgang am stärksten eingetreten, und man könnte ihr die Realzusammensetzung U3O7 zuschreiben. Ausserdem findet häufig ein isomorpher Ersatz des U durch Th und Seltene Erden, besonders Ce, statt. Bei überwiegend Th heisst das Mineral auch Thorianit. Varietäten von Uraninit mit hohem Th-Gehalt werden Bröggerit genannt, weitere Uraninite mit diadochen Vertretungen sind Nivenit (Ce,Y), Cleveit (Y,Er,Ce,Th,Ar,He) und Aldanit (Pb). Daneben tritt Uran in Mineralen der Euxenit-Reihe (z.B. (Y,Er,Ce,U,Pb,Ca)[(Nb,Ta,Ti)2(O,OH)6]) und der Blomstrandin-Reihe (z.B.


(Y,Ce,Th,Ca,Na,U)[(Ti,Nb,Ta]2O6]) auf. Uran kommt als Hydroxid in verschiedenen Mineralen vor (z.B. Ianthinit, [UO2/(OH)2]), als Uranyl-Carbonat (z.B. Rutherfordin, [UO2/CO3]) mit unterschiedlichen Wassergehalten, als Uranyl-Sulfat und als Uranyl-Molybdänat. Uranyl-Gruppen treten in Phosphaten, Arsenaten und Vanadaten auf. In Silicaten gibt es Uran im Uranothorirt ((Th,U)[SiO4]), im Thotaogummit, im Coffinit und in Uranyl-Silicaten (beispielsweise Soddyit, [(UO2)2/SiO4]·2H2O, oder Uranophan, Ca(H3O)2[UO2/SiO4]2·3H2O). Weitere Uranminerale sind Gummit, ein kryptokristallines Zersetzungsprodukt der Pechblende, und Uranophan, das verbreitetste und wichtigste Uransilicat; es findet sich meist als Sekundärmineral neben Uranglimmer und bildet feinnadelig-verfilzte, gelbe Aggregate.

UranmineraleUranminerale (Tab.): wichtige Uranminerale.
 
 

 

 

 
 
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