Lexikon Geologie Geografie Geowissenschaften  
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

 
 

Brahe

 
     
  Tycho, eigentlich Tyge Brahe, dänischer Astronom, * 14.12.1546 in Knudstrup (Schonen), †
24.10.1601 in Benàtky (bei Prag); unternahm verschiedene Reisen durch Mitteleuropa; studierte Jura
zunächst in Kopenhagen, ab 1562 in Leipzig, 1566-70 in Wittenberg, Rostock und Basel und begann
schon während seiner Studienzeit mit astronomischen Beobachtungen an einfachsten Instrumenten.
Am 11. November 1572 beobachtete er einen "neuen" Stern im Sternbild Cassiopeia und legte in
einer Schrift dar, dass es sich um einen Fixstern handeln müsse; dieser nach ihm benannte
Tychonische Stern ist eine der drei bisher im Milchstrassensystem beobachteten Supernovae. 1575
führte ihn eine Reise an den Hof des Landgrafen Wilhelm von Hessen in Kassel, der König Friedrich II. von Dänemark auf die herausragenden astronomischen Fähigkeiten von Brahe aufmerksam machte. Mit Unterstützung des dänischen Königs baute er auf der ihm geschenkten Insel Hven (Ven, im Sund) die beiden Sternwarten "Uranienburg" (1580) und "Sternenburg" (1584), die er vorbildlich instrumentierte. Er verwendete Instrumente, vor allem mächtige Mauerquadranten und einen Horizontalkreis, die in Ausführung und Aufstellung als die besten seiner Zeit galten. Sie trugen ihm wegen seiner Positionsbeobachtungen, bei denen er eine Genauigkeit von zwei Bogenminuten erreichte, den Ruf des bedeutendsten beobachtenden Astronomen vor der Erfindung des Fernrohrs ein. Brahe beobachtete als erster die Variation der Bewegung des Mondes und zeigte auf, dass es sich bei den Kometen nicht, wie seit Aristoteles angenommen wurde, um atmosphärische Erscheinungen handelt. Die Genauigkeit seiner Planetenbeobachtungen (insbesondere am Planeten Mars) ermöglichten es später J. Kepler, die wahren Bewegungen der Planeten abzuleiten. Brahe verliess nach dem Tod des Königs 1597 Dänemark und wurde zwei Jahre später durch Kaiser Rudolf II.

zum kaiserlichen Mathematiker und Astronomen nach Prag berufen. Hierher holte er 1600 Kepler als Assistenten, der nach dem Tode Brahes dessen Nachfolger wurde. Brahe stand der Lehre des Kopernikus ablehnend gegenüber, weil er sie mit seinen Beobachtungen nicht in Einklang bringen konnte. Ausserdem lehnte er die teilweise Beibehaltung der Epizykel ab. Er entwickelte eine eigene Planetentheorie - eine Modifikation des Ptolemäusschen Systems (Ptolemäus) -, nach der sich die Planeten zwar um die Sonne bewegen, die Sonne aber die ruhende Erde umkreist (Tychonisches System). Er lehnte auch die bis dahin allgemein vertretene Meinung von an Kristallsphären gehefteten Himmelskörpern, die sich wie ein mechanisches System bewegen, ab. Brahe befasste sich des weiteren mit Astrologie und alchimistischen Betrachtungen. Werke (Auswahl): "Astronomiae instauratae progymnasmata" (1602), "Astronomiae instauratae mechanica" (2. Auflage, 1901). BraheBrahe , Tychoi>, eigentlich Tyge Brahe, dänischer Astronom, * 14.12.1546 in Knudstrup (Schonen), †
24.10.1601 in Benàtky (bei Prag); unternahm verschiedene Reisen durch Mitteleuropa; studierte Jura
zunächst in Kopenhagen, ab 1562 in Leipzig, 1566-70 in Wittenberg, Rostock und Basel und begann
schon während seiner Studienzeit mit astronomischen Beobachtungen an einfachsten Instrumenten.
Am 11. November 1572 beobachtete er einen "neuen" Stern im Sternbild Cassiopeia und legte in
einer Schrift dar, dass es sich um einen Fixstern handeln müsse; dieser nach ihm benannte
Tychonische Stern ist eine der drei bisher im Milchstrassensystem beobachteten Supernovae. 1575
führte ihn eine Reise an den Hof des Landgrafen Wilhelm von Hessen in Kassel, der König Friedrich II.

von Dänemark auf die herausragenden astronomischen Fähigkeiten von Brahe aufmerksam machte. Mit Unterstützung des dänischen Königs baute er auf der ihm geschenkten Insel Hven (Ven, im Sund) die beiden Sternwarten "Uranienburg" (1580) und "Sternenburg" (1584), die er vorbildlich instrumentierte. Er verwendete Instrumente, vor allem mächtige Mauerquadranten und einen Horizontalkreis, die in Ausführung und Aufstellung als die besten seiner Zeit galten. Sie trugen ihm wegen seiner Positionsbeobachtungen, bei denen er eine Genauigkeit von zwei Bogenminuten erreichte, den Ruf des bedeutendsten beobachtenden Astronomen vor der Erfindung des Fernrohrs ein. Brahe beobachtete als erster die Variation der Bewegung des Mondes und zeigte auf, dass es sich bei den Kometen nicht, wie seit Aristoteles angenommen wurde, um atmosphärische Erscheinungen handelt. Die Genauigkeit seiner Planetenbeobachtungen (insbesondere am Planeten Mars) ermöglichten es später J. Kepler, die wahren Bewegungen der Planeten abzuleiten. Brahe verliess nach dem Tod des Königs 1597 Dänemark und wurde zwei Jahre später durch Kaiser Rudolf II.

zum kaiserlichen Mathematiker und Astronomen nach Prag berufen. Hierher holte er 1600 Kepler als Assistenten, der nach dem Tode Brahes dessen Nachfolger wurde. Brahe stand der Lehre des Kopernikus ablehnend gegenüber, weil er sie mit seinen Beobachtungen nicht in Einklang bringen konnte. Ausserdem lehnte er die teilweise Beibehaltung der Epizykel ab. Er entwickelte eine eigene Planetentheorie - eine Modifikation des Ptolemäusschen Systems (Ptolemäus) -, nach der sich die Planeten zwar um die Sonne bewegen, die Sonne aber die ruhende Erde umkreist (Tychonisches System). Er lehnte auch die bis dahin allgemein vertretene Meinung von an Kristallsphären gehefteten Himmelskörpern, die sich wie ein mechanisches System bewegen, ab. Brahe befasste sich des weiteren mit Astrologie und alchimistischen Betrachtungen. Werke (Auswahl): "Astronomiae instauratae progymnasmata" (1602), "Astronomiae instauratae mechanica" (2. Auflage, 1901). BraheBrahe , Tycho
 
 

 

 

 
 
Ein Bookmark auf diese Seite setzen:
 
 

 

 

 
 
<< vorheriger Begriff
 
nächster Begriff >>
Braggsche Gleichung
 
braided river system
 
     

Weitere Begriffe : Post-Newtonsche Approximation meromiktischer See Kompensator

 

 
Startseite GeoDZ
Copyright © 2010 GeoDZ.com. All rights reserved.  Nutzungsbedingungen  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum