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Siebkurve

 
     
  Sieblinie,eine Kornsummenkurve (Körnungslinie), die nur durch Siebung des Probenmaterials ermittelt wird (Siebkorn). Dies ist für Korngrössen >0,063 mm der Fall. Die Korngrösse d und die Kornverteilung sind ein Massstab für die Einteilung und Benennung der mineralischen Lockergesteine. Der Anteil der Korngrössen wird in Prozent der Gesamttrockenmasse angegeben. Die Verfahren und Geräte zur Ermittlung der Korngrössenverteilung sind in DIN 18123, Korngrössenverteilung (1983), festgelegt. Korngrössen über 0,063 mm (Sand, Kies) werden durch Siebung (Siebanalyse), Korngrössen unter 0,125 mm durch Sedimentation (Schlämmanalyse) getrennt. Die Korngrössenverteilung wird in der Regel als Körnungslinie (Summenkurve) in einfach logarithmischem Massstab dargestellt, wodurch auch die kleinen Kornfraktionen entsprechend zur Geltung kommen (Abb.). Die prozentualen Anteile der Korngruppen der Körnungslinie ergeben auf 10% aufgerundet und durch 10 dividiert die Kornkennziffer.


Die Benennung der mineralischen Lockergesteine erfolgt nach DIN 4022, T 1, unabhängig vom Material und der Kornform. Die reinen Bodenarten sind: Steine oder Gerölle, Kies, Sand, Schluff und Ton. Die geologischen Begriffe Psephite, Psammite und Pelite für sowie Silt anstelle von Schluff werden im Bauwesen nicht verwendet. Sand und Kies sind rollige oder nichtbindige Bodenarten.Sie werden bis zu einer Beimengung von 5% Schluff und Ton noch als reine Sande und Kiese bezeichnet (DIN 18196). Zwischen den einzelnen Körnern treten normalerweise keine Anziehungskräfte auf. Der Übergang von den nichtbindigen zu den bindigen Böden liegt im Schluffbereich, und zwar hauptsächlich bei den Korngrössen 0,02 bis 0,006 mm (Mittelschluff). Hier beginnt sich das Wasserbindevermögen stark bemerkbar zu machen, obwohl es sich bei der gesamten Schlufffraktion noch weitgehend um zerkleinerte Gesteinskörner, meist Quarz und Feldspat, handelt. Bindige Bodenartenbestehen immer aus einer Mischung der Ton- und Schlufffraktionen mit sehr unterschiedlichem Anteil gröberer Kornfraktionen. Schon ein Anteil von nur 5-10% Ton- und Feinschluff gibt einem Boden leicht bindige Eigenschaften, wie z.B. eine merkbare Wasserempfindlichkeit bei Verdichtungsarbeiten. Ab 15-20% Ton und Schluff zeigen Böden deutlich bindiges Verhalten. Ab diesem Grenzwert besteht in der Regel kein Korn-auf-Korn-Stützgerüst der Grobfraktion mehr, was sich auf die Eigenschaften des Bodens mehr oder weniger deutlich auswirkt. Böden mit einem Anteil von 5-40% Ton und Schluff werden nach DIN 18496 in die Hauptgruppe der gemischtkörnigen Böden eingeteilt. Je nach Anteil der einzelnen Kornfraktionen ist das bautechnische Verhalten solcher Mischböden vorwiegend rollig oder bindig.

SiebkurveSiebkurve: 1= Fein-/Mittelsand (Tertiär), 2=Feinsand (Tertiär), 3=Flugsand (Holozän), 4=Flusssand, nass gebaggert, 5=Kiessand, 6=Hochterrassensand (Pleistozän), 7=steinig-sandiger Verwitterungslehm, 8=Löss, 9=Lösslehm, 10=toniger Lehm, 11=stark schluffiger Ton (Tertiär), 12=schluffiger Ton (Tertiär).
 
 

 

 

 
 
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