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Eutrophierung

 
     
  Begriff aus der Ökologie für natürliche, meist jedoch künstliche Anreicherung von Nährstoffen (v.a. Nitrat und Phosphat), insbesondere in stehenden oder langsam fliessenden Gewässern. Die Nährstoffe stammen einerseits aus gewerblichen, industriellen und häuslichen Abwässern (Phosphate in Waschmitteln), andererseits aus Oberflächenabfluss von überdüngten, landwirtschaftlich genutzten Gebieten (Nitrate in Jauche). Die normalerweise als Minimumfaktor vorhandenen Nährstoffe erhöhen die Primärproduktion im Gewässer (v.a. die des Planktons), was speziell im Sommer zu Massenvermehrungen von Algen führt (Algenblüten). Die Nettoproduktion an Biomasse (in mg Kohlenstoff pro m2 und Tag) beträgt in einem eutrophen See etwa 600-8000 mgC/m2·d, in einem oligotrophen See dagegen nur 50-300 mgC/m2·d. Die im Herbst abgestorbene Biomasse sinkt auf den Grund ab und wird unter hohem Sauerstoffverbrauch von Bakterien mineralisiert. Dies führt zu Faulschlammbildung und im Extremfall zu anaeroben Verhältnissen im ganzen Gewässer ("Umkippen von Seen"), was ein Absterben aller höherer Organismen (obligate Aerobier) zur Folge hat. Die Eutrophierung von Seen wird seit den 1970er Jahren mittels mechanischer Belüftung des Wassers, aber auch politischer und gesetzlicher Anstrengungen zur Senkung der Nährstoffeinträge in Gewässer bekämpft.  
 

 

 

 
 
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