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ein in der kontinentalen Erdkruste weit verbreitetes, grob gemengtes Gestein, das aus deutlich unterscheidbaren, nach Mineralbestand und Gefüge verschiedenen Anteilen besteht, wobei ein Teil als metamorphes Gestein anzusprechen ist, während der andere Teil typische Merkmale von Magmatiten zeigt. Im einzelnen lassen sich folgende Bereiche unterscheiden (Abb. 1): a) das Mesosom (oder Paläosom), welches das mehr oder weniger unveränderte, metamorphe Ausgangsgestein darstellt, b) das Leukosom, das im Vergleich zum Mesosom meist deutlich heller,
d.h. quarz- und feldspatreicher ist und das keine bevorzugte Orientierung seiner Mineralkörner zeigt, und c) das Melanosom, das an dunklen (mafischen) Mineralen, wie z.B. Biotit oder Amphibol, angereichert ist und das meist an der Grenze zwischen Mesosom und Leukosom auftritt. Als jüngere Bildungen werden Leukosom und Melanosomauch unter dem Begriff Neosom zusammengefasst. Obwohl zahlreiche andere Bildungsmöglichkeiten für Migmatite (wie z.B. metamorphe Segregation, Metasomatose oder Injektion) diskutiert wurden, wird heute allgemein angenommen, dass sich die grosse Mehrzahl der Migmatitvorkommen während einer hochgradigen Metamorphose durch teilweise Aufschmelzung (Anatexis) gebildet hat. Typische Texturen sind agmatitisch, diktyonitisch, stromatitisch, verfaltete Lagen, Schlierentextur und ptygmatische Faltung (Abb. 2).
Migmatit 1: Definition der verschiedenen Gesteinsbereiche.
Migmatit 2: typische Texturen: a) agmatitisch, b) diktyonitisch, c) stromatitisch, d) verfaltete Lagen, e) Schlierentextur, f) ptygmatische Faltung. |
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