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Kollisionstektonik

 
     
  1) i.w.S: tektonische und orogenetische Prozesse am konvergenten Plattenrand. 2) i.e.S.: Kollision des aktiven Kontinentalrandes mit nicht subduzierbaren Lithosphärenteilen der abtauchenden Platte. Besitzt diese Bereiche mit erhöhter Krustenmächtigkeit,


z.B. kontinentale Plattenanteile (Kontinentalkollision) oder fossile oder aktive Inselbögen, ozeanische Plateaus und andere ozeanische Rücken, so kann der Auftrieb solcher Massen mit geringer Dichte die Subduktion nach der Kollision zum Erliegen bringen. Sind solche Objekte relativ klein (Terran), wird die Subduktion auf der ozeanwärtigen Seite des kollidierten Krustenelements wieder aufgenommen, es ist damit an die Oberplatte akkretiert. Dies gilt nicht für Kontinentalkollisionen, die grössere Veränderungen des globalen Plattenmusters zur Folge haben können. Die Kollisionssutur und ihre Umgebung sind durch eine sehr intensive Tektonik ausgezeichnet. Zerscherung der Gesteinskomplexe und Entwicklung von Deckenüberschiebungen (Decke) kann ebenso erfolgen wie die Anlage von Seitenverschiebungen sowie die Kombination beider Deformationsregime bei Transpression infolge schiefer Kollision (Subduktionsschiefe). Ist kontinentale Kruste in die Kollisionstektonik verwickelt, so verformt sich diese in der Tiefe bei >300ºC duktil (duktile Verformung). Eine Metamorphose der Gesteine im Tiefenstockwerk bewirkt die Verschweissung der kollidierenden Blöcke. Kollisionsbedingte Krustenverdickung führt zur isostatischen Heraushebung von Gebirgszügen. Bei sehr grossen kollidierenden Plattenteilen können Bruchstrukturen aus der Sutur weit ins Platteninnere hineinreichen (Indenter-Tektonik).
 
 

 

 

 
 
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