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Teildisziplin der Erdwissenschaften, die sich mit der dreidimensionalen Form und den Formveränderungen von Gesteinen in den festen Teilen der Erde befasst, d.h. mit allen Aspekten globaler, regionaler, lokaler und mikroskopischer Gesteinsdeformation (Deformation). Die bei der Deformation entstehenden tektonischen Strukturen sind Hauptforschungsgegenstand der Tektonik, die daher auch als Strukturgeologie bezeichnet wird. Strukturen existieren in sehr verschiedenen Skalenbereichen: Mikrostrukturen sind kleiner, als dass sie mit blossem Augen erkannt werden können, sie werden mit Hilfe von Lichtmikroskop, Rasterelektronen- und Transmissionselektronenmikroskop sichtbar gemacht. Mesostrukturen sind mit blossem Auge sichtbar, sie umfassen Strukturen von der Grösse eines Handstücks bis zu einer Bergwand. Makrostrukturen sind normalerweise im Gelände nicht zu überblicken, sondern umfassen ganze Gebirge bis zum globalen Bereich, wie dies zum Beispiel bei Plattentektonik der Fall ist (Abb.). Makrostrukturen werden u.a. mit Karten, Luft- und Satellitenbildern sichtbar gemacht. Aus der Analyse von Strukturen werden Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden tektonischen Bewegungen gezogen; es erfolgt eine kinematische Analyse. Aus dem Bewegungsablauf wird wiederum auf die die tektonischen Bewegungen hervorrufenden Kräfte und Spannungen geschlossen (dynamische Analyse).
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