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kontinentale Riftzone, Grabenzone, eine durch annähernd parallele und tief die kontinentale Kruste durchschlagende, gleich- und gegensinnig einfallende Abschiebungen geprägtes Grabensystem von grosser, oft kontinentweiter Längserstreckung. Staffelbrüche, Horste, Parallelgräben und Grabenaufspaltungen bestimmen meist einen komplexen Aufbau.Die tektonische Riftentwicklung ist von magmatischer Aktivität, meist in Form von Alkalibasalten, begleitet, die durch Druckentlastung des unterliegenden Mantels gesteuert wird. Einsinken der zentralen Grabenteile bei gleichzeitiger Heraushebung der Randbereiche (Schultern) führt zur Sedimentation mächtiger grob-und feinklastischer Abtragungsprodukte (Synriftsedimente).
Die Entwicklung von Riftzonen (Taphrogenese) leitet die Kontinentaldrift ein, doch entwickelt sich nicht jede Riftzone zum Ozean. Dreierlei Ursachen werden für die Entwicklung von Riftzonen gesehen: a) mantelaktive Entwicklung über hot spots. Der Manteldiapir unter der kontinentalen Kruste hebt diese an, und von der Aufwölbung ausgehend entstehen dreistrahlige radiale Rifts. b) Durch die Verbindung aufeinander zuweisender Riftstrahlen von aufgereihten hot spots entsteht mantelpassive Taphrogenese ohne wesentliche Anhebung der kontinentalen Kruste bei geringerer magmatischer Aktivität. Mantelaktive und die verbindenden mantelpassiven Riftzonen entwickeln sich im Zuge der Kontinentaldrift zum Ozean mit passiven Kontinentalrändern weiter, während der dritte, blind endende Riftstrahl des hot spot zum Aulakogen verkümmert. c) Kontinentalkollision kann zu mantelpassiver Anlage einer senkrecht zur Kollisionsnaht ausgerichteten Riftzone führen (z.B. Oberrheintalgraben).
Bei den Sedimentgesteinen der Riftzone werden Prärift-, Synrift- und Postriftsedimente unterschieden. Erste sind von den Störungen der Dehnungstektonik voll betroffen, letztere zeigen nur noch thermische Subsidenz. Die Synriftsedimente sind an wechselnden Mächtigkeiten im Störungsbereich zu erkennen. Im Falle der Kontinentaldrift entwickelt sich die kontinentale Riftzone mittels Ozeanbodenspreizung zu einem Mittelozeanischen Rücken weiter. |
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