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Planungskarte

 
     
  in der Raumplanung verwendete thematische Kartenart. Planungskarten im engeren Sinn sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zukünftige räumliche Entwicklungssituationen eines Planungsgebietes bis hin zur rechtsverbindlichen Planungsfestlegungskarte, die die Ergebnisse eines Planungsverfahrens wiedergibt, abbilden. Planungskarten sind einer der breitesten Anwendungsbereiche der Thematischen Kartographie. Sowohl innerhalb der Raumplanung während des eigentlichen Planungsvorganges als auch für die externe Kommunikation mit Planungsbeteiligten (Planungsbeteiligungskarte), und der Öffentlichkeit sind sie als wichtiges Arbeitsmittel in planerische Verfahrensweisen integriert.


Durch die hierarchische Gliederung der behördlichen Raumplanung in Deutschland in Bundesraumordnung, Landes-, Regional- sowie Stadt- und Gemeindeplanung und deren vielfältige querschnittsbezogene Aufgabenbereiche existiert eine Vielzahl von unterschiedlichen Planungskarten, die sich nach ihrem Karteninhalt, ihrem Massstab, ihrer Funktion im Planungsprozess und ihrer gesetzlichen Verbindlichkeit unterscheiden. Nur wenige Planungskarten wie etwa Landesraumordnungspläne, Regionalpläne, Flächennutzungspläne oder Bebauungspläne basieren dabei auf gesetzlichen Vorschriften. Daneben existieren zahlreiche weitere Planungskarten, die in allen Bereichen raumplanerischer Tätigkeit verwendet werden (Planungskartographie). Konkrete Zeichenvorschriften, z.B. in Form von Planzeichen, existieren nur für die Flächennutzungs- und Bebauungspläne im Bereich der Bauleitplanung. Für alle anderen in der Raumplanung verwendeten Karten existieren solche Zeichenvorschriften nicht. Die Abbildung von Informationen mit auf die Zukunft gerichtetem Zeithorizont in Planungskarten macht eine spezifische Darstellung der Inhalte erforderlich. Einerseits müssen die zukunftsbezogenen Informationen als unsicher und somit inhaltlich oder geometrisch nicht eindeutig definierbar angesehen werden, andererseits müssen sie aber doch durch konkrete Zeichen in der Karte abgebildet werden. Zukunftsbezogene Informationen werden deshalb in Planungskarten häufig von einer Abbildung des Ist-Zustandes ausgehend durch entsprechende »unsichere« Zeichenvariationen dargestellt (graphische Variablen). Die Herstellung von Planungskarten erfolgt zunehmend im Rahmen der Arbeit mit Planungsinformationssystemen. Dadurch ist eine flexiblere inhaltliche und graphische Anpassung auf unterschiedliche Verwendungszwecke der Karten möglich. Neue Entwicklungen gehen dahin, Planungskarten als interaktive Karten insbesondere für den Bereich der Planungsbeteiligung über Internet oder Intranet zur Verfügung zu stellen. Den Planungsbeteiligten soll damit die Möglichkeit gegeben werden, sich unmittelbar über Bildschirmkarten am Planungsprozess zu beteiligen.
 
 

 

 

 
 
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