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[Namensherkunft unklar, evtl. von latein. pirula=Birnchen und/oder sphaerula=Kügelchen, oder von deutsch Beerlein], glänzende, meist weisse, kugelige Körper von wechselnder Grösse und konzentrischem Aufbau, die sich aus versprengt abgelagerter Schalensubstanz in Muscheln bilden. Chemisch bestehen Perlen aus etwa 96% Calciumcarbonat (Aragonit, Calcit oder beides), die durch 2-4% organische Bindemittel (Conchagene) zusammengehalten werden. Die Perlenbildung wurde angeregt durch kleine Verletzungen oder durch Milbeneier, Plattwurmlarven u.a. Parasiten, Sandkörnchen usw., die zwischen Mantel und Schale hineingeraten sind.
Zuchtperlen wurden von den Chinesen bereits im 13. Jh. hergestellt, industriell begann die Perlenzucht Ende des 19. Jh. durch den Japaner Kokichi Mikomoto, der gedrechselte Perlmuttkügelchen in Muscheln einpflanzte. Die Unterscheidung von Zuchtperlen und Naturperlen ist röntgenographisch möglich, jedoch besteht dabei die Gefahr, dass sich die Perlen verfärben. Spuren von Mangan sind die Ursache der Fluoreszenz im Röntgenlicht. Eine Unterscheidung zwischen Natur- und Zuchtperlen ist aufgrund der grossen Suszeptibilitätsanisotropie (Suszeptibilität) von Aragonit möglich (magnetische Eigenschaften). Während sich die in ihrem Kern parallel orientierten Zuchtperlen in einem Magnetfeld entsprechend ihrer Struktur drehen, verändern konzentrisch aufgebaute Naturperlen ihre Lage nicht. Die Bewertung der Perlen richtet sich nach Grösse, Form, Glanz und Farbe. Nach der Form unterscheidet man runde Kugelperlen, tropfenförmige Birnenperlen, ovale Perlen, einseitig flache oder halbkugelförmige Boutonperlen und unregelmässig geformte Barockperlen. Den seidig-schimmernden Oberflächenglanz (Glanz), der durch Lichtreflexion in den dünnen Schichten der Perlen zustande kommt, bezeichnet man als Lüster. Während Naturperlen durchweg schimmernd weiss (perlweiss) sind, kommen Zuchtperlen in fast allen Farbtönen vor: weiss, rosé, grünlich, gelblich bis goldfarben, hellgrau bis schwarz. |
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