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Periglazialbereich, Periglazialzone, Gebiet, das periglaziale Bedingungen, Prozesse, Reliefformen oder Sedimente aufweist. Periglazialgebiete lassen sich klimatisch und morphologisch nur schwer definieren. Klimatisch sind sie nicht genau abgrenzbar, Bodenfrost und Frostverwitterung spielen jedoch eine entscheidende Rolle. Sie können in der polaren, subpolaren und borealen Zone liegen und sind durch ein ausgeprägtes Jahreszeitenklima, mittlere Jahrestemperaturen unter 0ºC und oft durch häufige Frost-Tau-Zyklen gekennzeichnet. In tropischen Gebirgen können Periglazialgebiete mit Tageszeitenklima verbreitet sein. Periglazialgebiete sind saisonal schneefrei. Morphologisch sind sie durch eine starke Frostbodendynamik, intensive Abspülung und intensive fluviale Prozesse gekennzeichnet. Auch äolische Prozesse sind verstärkt wirksam, da Periglazialgebiete oft vegetationsfrei sind. Als Indikatoren gelten z.B. Frostmusterböden, amorphe Decken aus Solifluktionsschutt, Permafrost, Gelifluktion, Kryoturbation und Eiskeile. Periglazialgebiete sind nicht mit Permafrostgebieten gleichzusetzen, da viele periglaziale Prozesse auch ohne die Anwesenheit von Permafrost ablaufen. Man unterscheidet rezente und fossile Periglazialgebiete. |
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