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kartographische Modellbildung

 
     
  wesentlicher Methodenbereich der Allgemeinen Kartographie (Kartographie) zur Formalisierung und Automatisierung der Kartenherstellung und -nutzung (Kartographische Informatik); neuerdings auch Anwendung der kartographischen Modellbildung in der Empirischen Kartographie zur Beschreibung von visuell-kognitiven Prozessen der Informationsverarbeitung und der kartographischen Bildschirmkommunikation; Anwendung des Ausdrucks auch im Sinn der kartographischen Modellierung. Der Modellbegriff in der kartographischen Modellbildung wird, wie auch in anderen Disziplinen, für unterschiedliche wissenschaftliche und technologische Aufgabenstellungen genutzt und unterscheidet sich dadurch hinsichtlich seines wissenschaftlichen Charakters. Modelle für die kartographische Erkenntnisbildung ersetzen zum Teil die Bildung von Theorien und können daher unmittelbarer in ihren Aussagen operationalisiert und damit z.B. in der Praxis direkt überprüft werden. Modelle, die mit Hilfe der mathematischen Logik beschrieben werden, sind besonders geeignet für die technologische Systementwicklung. Modelle, mit deren Hilfe Wahrnehmungs- und Denkprozesse beschrieben werden, sind relativ vage und offen und beeinflussen damit auch in entsprechender Weise den Charakter von empirischen Untersuchungen. Im einzelnen lassen sich in der Kartographie mindestens vier Bereiche der Modellbildung unterscheiden. Eine beschreibende Funktion von Modellen zeigt sich in der Charakterisierung der Karte als Modell der Realität (abstrakt-symbolische Modelle) (Kartenmodell). Eine konzeptionelle Funktion ergibt sich aus der modellhaften Beschreibung von Daten-, Zeichen- und Kartenmerkmalen, mit deren Hilfe Datensätze, Zeichensätze und Karten modelliert werden (strukturelle Modelle). Eine operationelle Funktion ergibt sich aus der modellhaften Beschreibung von Verfahrensabläufen, auf deren Strukturen der Herstellungs- und Nutzungsprozess von Karten ausgeführt wird (operationale Modelle). Die in der Empirischen Kartographie verwendeten Modelle können der Klasse der kognitiven Modelle zugerechnet werden, da diese gegenstandsadäquat auch in der kognitiven Psychologie genutzt werden.  
 

 

 

 
 
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Weitere Begriffe : Abdachung Pyramidalkanter Zeichensystem

 

 
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