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Nachhaltigkeit

 
     
  sustainability, ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammendes Prinzip, wonach für eine ressourcenschonende Nutzung nur von den Zinsen eines Kapitals gelebt werden soll, d.h. nur soviel Holz geerntet werden darf, wie in dem jeweiligen Anbaugebiet nachwächst. Diese Idee wurde von einer UN-Kommission unter der Leitung der früheren norwegischen Ministerpräsidentin Brundtland übernommen. Mit dem Begriff der Nachhaltigkeit hat dieses Gremium eine Entwicklung gekennzeichnet, bei der die folgende Generation die gleichen Chancen zur wirtschaftlichen Entfaltung besitzen müsse wie die heute lebende Generation. Mit der internationalen Umweltkonferenz in Rio (1992) ist das Konzept der nachhaltigen Entwicklung (sustainable development) dann global zu einem Leitbild für zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung geworden (Agenda 21). Nachhaltigkeit wird allgemein in eine ökologische, eine ökonomische und eine soziale Komponente gegliedert. Unter ökologischer Nachhaltigkeit wird eine Nutzung verstanden, bei der das Leistungsvermögen des Landschaftshaushaltes und die Regenerationsfähigkeit von Ressourcen nicht geschädigt werden. Die ökonomische Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die wirtschaftliche Prosperität und Vollbeschäftigung auch für kommende Generationen ermöglicht. Soziale Nachhaltigkeit bedeutet schliesslich, dass die Grundbedürfnisse des Menschen auch in Zukunft gestillt werden und grössere Verteilungskonflikte ausgeschlossen sind. Problematisch ist an dieser vordergründig plausiblen Aufteilung, dass die vorhandenen Zielkonflikte zwischen den drei Entwicklungselementen unerwähnt bleiben. Auf wissenschaftlicher Ebene im Vordergrund steht heute noch immer das Suchen nach geeigneten Kriterien und Indikatoren für Nachhaltigkeit. Solchen Indikatoren sollten einfach zu erheben sein und gleichzeitig eine inhaltliche und räumlich umfassende, quasi globale Bedeutung besitzen. Fortschritte sind bezüglich Indikatoren der Umweltbelastung und dem Bemühen um das Festlegen von Umweltqualitätszielen gemacht worden. Ebenso wurden Konzepte zur Überwachung und Prognose von Umweltveränderungen im globalen Massstab entwickelt (IGBP). Ausgangspunkt und Bezug zu politischen Handlungen stellt dabei v.a. die Frage nach den möglichen Folgen einer Erwärmung der Erdatmosphäre dar. Die Entwicklung von ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien und -indikatoren steht noch weitgehend in einer konzeptionellen Anfangsphase.  
 

 

 

 
 
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