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Lyginopteridopsida

 
     
  Pteridospermae, Samenfarne, ursprünglichste und schon zu sekundärem Dickenwachstum befähigte, morphologisch sehr plastische, aber noch blütenlose Klasse der Cycadophytina mit den beiden Ordnungen Lyginopteridales und Caytoniales. Mehrere Pollensackgruppen sowie die Samenanlagen befinden sich an diskreten Abschnitten komplex und fiedrig verzweigter, farnähnlicher Wedel (Sporo-Trophophylle), selten sind sie zu Sporophyllen zusammengefasst. Lyginopteridopsida kommen vom Karbon bis Kreide vor, mit Hauptentwicklung im Oberkarbon bis Unterperm.


a) Bei den Lyginopteridaceae (Karbon), den ältesten Cycadophytina und Lyginopteridales, entwickelte sich der Stamm von protostelat ohne Mark zu eustelat mit zentralem Mark, die Wasser-Leitbündel von Schrauben- und Leiter-Tracheiden zu komplexen Hoftüpfel-Tracheiden. Die Laubblätter waren dichotom oder fiedrig geteilte Raumwedel, seltener flächig, und bildeten räumlich verzweigte Sporangienträger (Sporangiophoren) aus, die die ursprünglich miteinander noch wenig verwachsenen Pollensackgruppen und die Samenanlagen trugen. Die Höherentwicklung führte zu den polystelaten Medullosaceae (Oberkarbon bis Perm) mit zahlreicheren, aber zunehmend miteinander verschmolzenen Pollensäcken an zunächst räumlich verzweigten und schliesslich flächigen Trägern. Auch die bei den älteren Lyginopteridopsida noch dichotom und räumlich verzweigten Träger der Samenanlagen entwickelten sich weiter zu flächigen, blattähnlichen Fruchtblättern oder zu den schildförmigen Gebilden der Peltaspermaceae (Oberperm bis Trias) oder zu den Megasporophyllen der Glossopteridaceae (Permokarbon Gondwanas) aus fertilen und vegetativen, die Samen einhüllenden Teilen.


b) Bei den pseudoangiospermen Caytoniales (Rhät bis Unterkreide) bargen helmartig eingerollte Sporophylle des Megasporophyllstandes mehrere Samenanlagen, die vom Megasporophyllgewebe bis auf einen dünnen Kanal umschlossen wurden, durch den bisaccate Pollen, die jedoch noch keinerlei angiosperme Merkmale hatten, die Mikropyle der Samenanlage direkt bestäubten. Die Glossopteridaceae mit ihren gestielten, zungenförmigen Blättern und die handförmig gelappten Blätter der Caytoniales demonstrieren auch die fortschreitende Bildung flächiger, weniger stark zerteilter oder unzerteilter Blätter mit geschlossener Maschenaderung bzw. zentralem Mittelnerv und davon ausgehenden Sekundärnerven bei den jüngeren Samenfarnen. Die noch blütenlosen Lyginopteridopsida sind nach einer modifizierten Euantheridientheorie aber nicht nur Ausgangsgruppe für die Cycadophytina mit echten Blüten (Cycadopsida, Bennettitopsida und Gnetopsida), worauf viele Ähnlichkeiten dieser sich parallel zueinander entwickelnden Taxa beruhen, sondern auch für die Angiospermophytina.
 
 

 

 

 
 
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