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Klasse der Cycadophytina mit eingeschlechtlichen Blüten oder Zwitterblüten mit Perianth. Die weibliche Blüte bzw. das Gynoeceum bestand aus Fruchtblättern mit jeweils nur einer einzigen, gestielten oder direkt an der Blütenachse sitzenden Samenanlage. Die Blatt-Epidermis bildete syndetocheile Stomata. Die Bennettitopsida kommen vom Keuper bis Unterkreide (Kreide) vor. Die eustelaten bis polystelaten Bennettitopsida hatten überwiegend einen wenig verzweigten, dickstämmigen Habitus (pachycaul), konnten aber auch stärker verzweigt und dünnästig (leptocaul) oder sympodial wachsen. Sie bildeten Leitertracheiden-Holz. Die Laubblätter waren meist fiedrig, ihre Epidermis hatte die für die Klasse charakteristischen syndetocheilen Stomata, d.h. die Initialzelle teilte sich zunächst in drei Zellen, deren mittlere zur Spaltöffnungsmutterzelle wurde, während die beiden seitlichen Zellen Nebenzellen bildeten. Dieser Spaltöffnungstyp ist sonst nur noch bei Welwitschia aus der Klasse Gnetopsida (Cycadophytina) bekannt, woraus sich deren mögliche Entwicklung aus Bennettiteen-ähnlichen Vorfahren ergibt. Die Bennettitopsida bildeten erstmals in der Erdgeschichte neben den ursprünglicheren eingeschlechtlichen Blüten Zwitterblüten. Die end-, seiten- oder stammständigen Blüten besassen oft eine Blütenhülle aus sterilen Hüllblättern (Perianth) und bestanden aus einem basalen männlichen Blütenabschnitt (Androeceum) mit den Pollensäcke tragenden Staubblättern und einem vorderen weiblichen Abschnitt (Gynoeceum), wo entlang der Blütenachse schraubig angeordnete Interseminalschuppen und auf eine einzige Samenanlage reduzierte Fruchtblätter alternierten. Nach der Bestäubung durch Tiere und der Befruchtung verholzten diese Schuppen während der Reifung und verschmolzen zu einem Schuppenkomplex, der die Samen einschloss. Die Bennettitopsida waren in der Obertrias bis in die Unterkreide artenreich, verloren dann aber mit der Entfaltung der Angiospermophytina sehr rasch an Bedeutung und starben am Ende der Unterkreide aus. |
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