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Interstitial

 
     
  hyporheisches Interstitial, Interstitialraum, mit Luft oder Wasser gefülltes Hohlraumsystem im sedimentären Untergrund (Kies und Geröll) von Fliessgewässern. Das Lückensystem dient als Lebensraum (Biotop) für eine besonders adaptierte Fauna (Interstitialfauna). Vertreten sind hauptsächlich Protozoen und mikroskopisch kleine Vielzeller wie Fadenwürmer (Nemadoda), Bauchhärlinge (Gastrotricha), Bärtierchen (Tardigrada). Im Kieslückensystem von Gewässern werden auch Jugendstadien (Eier, Brut, Larven) von Makroinvertebraten und Fischen angetroffen. Zum Beispiel legen Bachforelle, Äsche und Barbe ihre Eier im stark durchströmten, sauerstoffreichen Kiesbett ab, so dass sich die ersten Stadien im Interstitial entwickeln. Der wassergefüllte Porenraum ist ein wichtiger Bereich für Fällungs-, Lösungs- und Austauschvorgänge,


z.B. der Übergang des Phosphors aus schwerlöslichen Eisen- und Manganverbindungen in gelöste Formen, welche aus dem System wieder in das freie Wasser diffundieren können. Bei Durchströmung wirkt das Interstitial als Filter. Die mineralischen Partikel bilden mit ihrer grossen Oberfläche das Substrat für eine bakterielle Besiedlung. Hier findet ein biochemischer Abbau organischer Stoffe statt. Aus dem Eiweissabbau wird Ammoniumstickstoff frei, so dass im Porenwasser meist erheblich höhere Konzentrationen als im freien Wasser angetroffen werden.
 
 

 

 

 
 
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