Gesteinsformationen werden während ihrer langen geologischen Geschichte in der Regel durch orogene Prozesse deformiert, gefaltet oder zerbrochen und ihre heutige Lagerung (charakterisiert durch das Streichen und Fallen der Schichten) entspricht nicht mehr ihrer ursprünglichen Position bei der Bildung der Gesteine und ihrer remanenten Magnetisierung. Die an Gesteinsproben bestimmte und auf das heutige geographische Koordinatensystem bezogene charakteristische Remanenz (ChRM) muss daher mit Hilfe einer Koordinatentransformation tektonisch korrigiert werden. Wichtig ist dabei die Festlegung der Paläohorizontalebene, weil sie die Paläoinklination Ipal der ChRM und damit die Paläobreite φpal
festlegt. Die tektonischen Korrekturen spielen auch beim Faltungs-Test eine wichtige Rolle.