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Staudamm

 
     
  Talsperre, deren Stützkörper entweder als Erddamm aus bindigem oder rolligem Material oder als Felsdamm aus gebrochenem Fels oder natürlich anstehendem Steinmaterial lagenweise geschüttet wird. Wesentlich ist, dass der Stützkörper so gestaltet wird, dass Ausspülungen, die die Standsicherheit gefährden könnten, nicht möglich sind. Der Damm wird daher so ausgebildet, dass die Sickerlinie nicht an der luftseitigen Böschung des Dammes austritt, und eingedrungenes Wasser in einer Drainage am luftseitigen Dammfuss gesammelt und abgeleitet wird. Wo örtlich feinkörniges Material mit geringer Durchlässigkeit (Lehm, Ton) ansteht, sind Staudämme mit natürlicher Dichtung die wirtschaftlichste Lösung. Sie werden dann entweder als homogener Damm geschüttet oder, wenn nicht genügend geeignetes Material vorhanden ist, auch mit einem innen liegenden Dichtungskern gebaut. Dieser wird entweder in der Mitte des Dammes senkrecht oder aber als schrägliegende Innendichtung angeordnet. Der Übergang zwischen dem Dichtungskern und dem grobkörnigen Stützkörper bilden Filterschichten (Filter), die das Ausspülen von Feinstteilen aus der Dichtung verhindern sollen. Gleichzeitig wird über diese Filter Sickerwasser abgeleitet.


Wo natürliches Dichtungsmaterial nicht vorhanden ist, werden Staudämme mit künstlichen Dichtungen versehen. Diese werden entweder als Kerndichtung eingebaut oder nach Fertigstellung als Aussendichtung auf der wasserseitigen Dammböschung aufgebracht. Als Material wird in erster Linie Asphaltbeton verwandt, bei Innendichtungen auch Stahlbeton. Kunststoffolien finden vor allem bei geringen Dammhöhen Verwendung. Dichtungen aus Stahlbeton bestehen aus einer dünnen Betonwand innerhalb des Dammes, bei der Anwendung von Asphaltbeton sind Stärken von 20–100 cm üblich. Aussendichtungen werden nach Fertigstellung des Dammes sandwichartig in mehreren Lagen aufgebracht, wobei über eine dazwischen liegende Drainschicht (Kontrollschicht) etwaig eingedrungenes Sickerwasser gesammelt und abgeleitet wird.


Unabhängig von der Bauart des Dammes ist der saubere Anschluss der Dichtung an den wasserundurchlässigen Untergrund von besonderer Bedeutung (Untergrundabdichtung). Der Übergang von der Dammdichtung zur Untergrunddichtung wird durch eine Herdmauer aus Stahlbeton gebildet, die bei grösseren Sperren einen Kontrollgang enthält.
 
 

 

 

 
 
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