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Scherwelle, Sekundärwelle, Transversalwelle, in der Seismologie benutzte Bezeichnung für elastische Scherwellen, in denen die Bewegung senkrecht zur Fortpflanzungsrichtung erfolgt, die nur in festen Medien auftreten (Kontinuumsmechanik) und deren Geschwindigkeit immer kleiner als die von P-Wellen ist. In einem elastischen und isotropen Medium und in grosser Entfernung vom Erdbebenherd ist die Partikelverschiebung von S-Wellen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. In einem isotropen Medium ist ihre Geschwindigkeit vs gegeben durch:
vs=(μ/ρ)1/2=(E/[2ρ(1+σ)])1/2.
Dabei sind: μ=Schermodul, ρ=Dichte, E=Elastizitätsmodul, σ=Poisson-Zahl. Die Verschiebung der S-Welle kann in zwei orthogonale Komponenten aufgeteilt werden: die horizontal polarisierte SH-Welle und die senkrecht dazu weisende SV-Welle. In einem vertikal geschichteten, elastischen und isotropen Medium gibt es keine Wechselwellen von SH nach P. Daher sind die Wellenformen von SH oft einfacher als die von SV. In Flüssigkeiten gibt es keine S-Wellen (Erdkern). |
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