|
Kreuzstab, baculus geometricus (lat.), ein astronomisch-geodätisches Gerät zur Winkelbestimmung. Es diente zur Bestimmung von Fixsternörtern, bei ziviler und militärischer Vermessung zur Bestimmung von Vertikal- und Horizontalwinkeln (Winkel) sowie zu Lande und auf See zur Bestimmung von Sonnenhöhen bei der Ermittlung der geographischen Breite. Das von Levi ben Gerson (1288-1344) erfundene Instrument, gelangte seit der Mitte des 15. Jh. zur vielseitigen praktischen Anwendung, nachdem es von J. Regiomontanus (1436-1476) in eine neue, quasistandardisierte Form gebracht worden war: Auf einem ca. 2 m langen Stab läuft rechtwinklig ein Querstab (regula) mit je einer Visierspitze (acus) an beiden Enden. Zur Messung wurden vom Stabende zu den zwei Punkten des zu bestimmenden Winkels die beiden Visierspitzen zur Deckung gebracht; auf der Teilung des Stabes konnte am Querstabrand der Winkel abgelesen werden. Der Jakobstab war das wichtigste Winkelmessinstrument des 16. und 17. Jh. |
|