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eigentlich Johannes Müller, deutscher Mathematiker und Astronom, * 6.6.1436 Königsberg (Franken), † 6.7.1476 Rom; Schüler von G. von Peuerbach in Wien und dabei Mitübersetzer unter anderem des Almagest. 1468-71 Bibliothekar des ungarischen Königs Matthias Corvinus in Ofen, ab 1471 in Nürnberg, wo er an der dortigen Universität lehrte und die erste deutsche Sternwarte sowie eine Druckerei einrichtete. 1475 von Papst Sixtus IV. zur Kalenderreform nach Rom berufen. Regiomontanus war einer der herausragendsten Mathematiker des Mittelalters. Er erweiterte besonders die Algebra und Trigonometrie (»Tabulae directionum«, 1475; »De triangulis omnimodis«, 1533 postum herausgegeben) und führte die Tangentenfunktion ein, verbesserte astronomische Instrumente und Navigationsgeräte sowie Ephemeridentafeln (1474 Veröffentlichung seiner »Ephemerides«, die von Vasco da Gama und Columbus auf ihren Reisen zur Längenbestimmung benutzt wurden). Er nahm ausführliche Beobachtungen an dem 1472 erschienenen Kometen (später als Halleyscher Komet bezeichnet) vor.
Regiomontanus |
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