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Gletscherbewegung

 
     
  Gletscherkinematik, Eis beginnt nach Erreichen einer Eismächtigkeit von mehreren Zehner Metern, bedingt durch sein Eigengewicht, in Richtung des Oberflächengefälles (gravitativ) zu fliessen. Die Gletscherbewegung basiert dabei auf zwei wesentlichen, nicht zwangsläufig stets gemeinsam wirksamen Vorgängen, zum einen der Prozess der internen Verformung infolge der strukturviskosen (plastischen) Eigenschaften des Eises und zum anderen der Vorgang des basalen Gleitens. Die gletscherinterne Deformation erfolgt als plastisches Fliessen (Kriechen), wobei es unter dem durch das Eigengewicht des Eises bedingten grossen Druck in einem Gletscher zu einer kristallinternen Verformung innerhalb der Eiskörner und zu einer Verschiebung der einzelnen Eiskörner untereinander kommt. Das basale Gleiten des Gletschers (Gleitvorgang, Sohlgleitung) ist auf das Vorhandensein von einem durch Druckverflüssigung entstandenen, als Schmiermittel wirkenden Schmelzwasserfilm an der Gletscherbasis zurückzuführen, wobei auch dem Prozess der Regelation und hohen Scherspannungen sowie Stauchungs- und Streckungszonen in Längsrichtung des Gletschers Bedeutung zukommt. Die Geschwindigkeit der Gletscherbewegung hängt von der Gletschermächtigkeit, dem Gefälle und von der Gletschertemperatur ab. Bezüglich der Art der Gletscherbewegung wird übergeordnet zwischen Blockschollenbewegung von Gletschern und der strömenden Bewegung unterschieden. Bei der strömenden Bewegung liegt infolge der plastischen Eigenschaften des Gletschereises eine kontinuierliche Geschwindigkeitszunahme von den Rändern eines Gletschers zu seiner Mitte sowie von seiner Basis zur Oberfläche hin vor, vergleichbar dem laminaren Strömen viskoser Flüssigkeiten. Sie ist insbesondere an temperierten Gletschern und damit an den in geringerer Höhe gelegenen Gletschern gemässigter Breiten bzw. der Subtropen und Tropen zu beobachten. Eine Sonderform der Gletscherbewegung sind glacier surges.  
 

 

 

 
 
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