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Flussmittel, Substanz, die bei der Hochtemperaturschmelzlösungszüchtung eingesetzt wird. Im allgemeinen handelt es sich um eine anorganische Verbindung, die mit niedrigem Schmelzpunkt und hohem Siedepunkt ein breites Flüssigkeitsgebiet ausweist, in dem sich die zu kristallisierende Substanz lösen und ausscheiden lässt. Ein geeignetes Flussmittel sollte folgende Bedingungen erfüllen: a) Die Löslichkeit der zu kristallisierenden Substanz sollte gross sein und eine starke Temperaturabhängigkeit aufweisen. b) Nach der Züchtung sollte eine leichte Trennung von Matrix und Kristall möglich sein. c) Es sollte sich nicht mit der Kristallphase mischen, es sei denn das Flussmittel ist gleichzeitig Konstituent des Kristalls. d) Es sollte chemisch inaktiv sein, sowohl gegenüber den gelösten Komponenten als auch dem Tiegelmaterial. e) Es sollte eine geringe Viskosität aufweisen (1 bis 10 Centipoise). f) Es sollte eine geringe Benetzung der Tiegelwand aufweisen, damit es nicht aus dem Tiegel kriecht. Häufig verwendete Verbindungen sind: Alkali- und Erdalkalihalogenide, Alkalicarbonate und Alkalihydroxide, Borate, PbO, PbF2, Bi2O3, BiF3, sowie Vanadate, Molybdate und Wolframate. |
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