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Ferrimagnetismus

 
     
  Spezialfall des Antiferromagnetismus mit paarweise antiparallel ausgerichteten, magnetischen Elementardipolen, die entweder unterschiedlich gross sind und sich daher nicht kompensieren, oder bei denen spin canting (keine exakte Antiparallelstellung der Elementardipole) auftritt. Als parasitärer Ferrimagnetismus gilt, wenn einzelne Kationen mit magnetischen Momenten durch Leerstellen, diamagnetische Kationen (Diamagnetismus) oder durch Kationen mit einer anderen Anzahl von magnetischen Momenten substituiert sind (Defektmoment). Ferrimagnetische Substanzen werden auch als Ferrite bezeichnet. Die Kristallite besitzen meistens Spinellstrukur der chemischen Zusammensetzung MeIIFe2O3 mit MeII=Mn, Co, Cu, Mg, Zn, Cd,


Fe2+. Bei Raumtemperatur besitzen sie eine materialspezifische spontane Magnetisierung, die Sättigungsmagnetisierung MS. Die ferrimagnetische Ordnung der magnetischen Elementardipole und damit MS nimmt mit steigender Temperatur ab und verschwindet bei der Curie-Temperatur TC.


Oberhalb von TC ist die Substanz dann paramagnetisch und ihre magnetische Suszeptibilität χ kann mit dem Curie-Weiss-Gesetz beschrieben werden. Gesteine mit ferrimagnetischen Mineralen (Tab.) können eine remanente Magnetisierung erwerben. Ferrite sind praktisch elektrisch nichtleitend, und daher sind die magnetischen Verluste bei der Verwendung als Kerne in Hochfrequenztransformatoren sehr gering. Magnetisch harte Ferrite sind wegen ihrer hohen Koerzitivfeldstärke zur Herstellung von Permanentmagneten geeignet, die wenig Alterung zeigen.

FerrimagnetismusFerrimagnetismus (Tab.): die häufigsten natürlichen ferrimagnetischen Minerale.
 
 

 

 

 
 
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