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im Bereich der Ökologie die Gegenüberstellung von Stoff- und/oder Energie- Aus- und Eingängen in Bioökosystemen oder Geoökosystemen. Bilanzen können in verschiedenen ökologischen Dimensionsstufen (topisch, chorisch, regionisch) und Teilsystemen aufgestellt werden. Häufiges Bezugssystem für Bilanzen stellt das hydrologische Einzugsgebiet dar. Um einzelne Raumeinheiten miteinander zu vergleichen, wird ein Bilanzvergleich angestrebt, der ebenfalls auf verschiedenen Dimensionsstufen erfolgen kann. In den landschaftlichen Teilsystemen können z.B. Bilanzen des Wasserhaushalts, des Stoffhaushalts, des Strahlungshaushalts oder der Erosion erstellt werden. Die Bilanzen beruhen auf der Erfassung der einzelnen Bilanzelemente, z.B des Eintrags von Stickstoff durch den Niederschlag. Daraus ergibt sich, dass Bilanzen immer nur so gut sein können, wie das am wenigsten bekannte oder erfass- bzw. messbare Bilanzelement. Die Bilanzproblematik grösserer Raumeinheiten geriet erst ins Blickfeld von Wissenschaft und Praxis, seit die globalen Umweltprobleme an Bedeutung gewinnen. Um in chorischer Dimension Bilanzen zu erstellen, sind v.a. chorisch wirksame, lateral verlaufende Prozesse zu erfassen (z.B. Talwindsysteme, Grundwasserströme, Oberflächenabfluss oder Nährstoffaustrag im Vorfluter). Ein Hauptziel bei der Aufstellung von Bilanzen für landschaftliche Ökosysteme dürfte in Zukunft die Erdraumtypisierung sein, d.h. das Erstellen einer naturräumlichen Ordnung über die Methoden der Bilanzierung einzelner Raumeinheiten. |
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