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das Mögliche, das eintreten kann, aber nicht eintreten muss. Insofern stellt der Zufall das Komplement, die dialektische Ergänzung, zur Notwendigkeit dar. Nur Letzteres ist als Gesetzmässigkeit (prinzipiell) erkennbar. Vom (klassischen, mechanischen) Determinismus wird die objektive Existenz des Zufalls geleugnet und, da „Gott nicht würfelt” (A. Einstein), der bisher unerklärliche Rest des deterministischen Zusammenhangs („wenn x, dann y”) dem Wirken verborgener, noch nicht erkannter, aber prinzipiell erkennbarer Parameter zugeschrieben. Doch schon frühzeitig wurde, nicht zuletzt wegen der menschlichen Freiheitserfahrung, der Zufall als polares Gegenstück zur Demokritschen Notwendigkeit erkannt (Anaxagoras, Epikur, Lukrez, Evolutionstheorie von Darwin). Im 17. Jh. setzte mit Huygens, Pascal, Fermat, Jakob Bernoulli u.a. die Quantifizierung des Zufalls ein (Wahrscheinlichkeit). |
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