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Pflanzen

 
     
  autotroph lebende Organismen (grüne Pflanzen), die aus anorganischen Stoffen,


Wasser, CO2 und mineralischen Nährstoffen organische Verbindungen synthetisieren. Sie benötigen dazu Sonnenlicht, dessen Energie sie bei der Photosynthese mittels Chlorophyll gewinnen. Zu den Pflanzen zählen auch die heterotrophen Pilze (ca. 100.000 bekannte Arten), die ihre Energie durch den Abbau von organischer Substanz erhalten. Auch Bakterien (1700 Arten) ernähren sich heterotroph, Blaualgen (2000 Arten) autotroph. Nur wenige chemo-autotrophe Pflanzen gewinnen ihre Energie aus anorganischen Verbindungen (einige farblose Prokaryota). Vielzellige Pflanzen wachsen während ihrer ganzen Lebensdauer und streben dabei eine möglichst grosse Oberfläche an, um sich möglichst viele Mineralstoffe, CO2 und Licht zugänglich zu machen. Die grünen Pflanzen werden in Algen (23.000 Arten) Moose (24.000 Arten) und Farnpflanzen (10.000 Arten) sowie höhere Samenpflanzen (241.000 Arten, Phanerogamen) aufgeteilt. Die pflanzlichen Lebensformen entwickelten sich zuerst im Meer. Die Pflanzen des festen Landes sind ortsgebundene Sprosspflanzen (Kormophyten), wozu Farne und Samenpflanzen gezählt werden. Alle Landpflanzen haben sich seit 400 Millionen Jahren aus dem fossil belegten Ur-Kormophyt Rhynia entwickelt. Dabei traten, ausgelöst durch den Kampf ums Licht, krautige zugunsten baumförmiger Vegetationskörper in der Häufigkeit zunehmend zurück. Viele der baumförmigen Farn- und Schachtelhalmgewächse bildeten in der Karbonzeit (355-290 Millionen Jahre) riesige Wälder, aus denen Steinkohlelager entstanden.


Alle Sprosspflanzen sind aus Wurzeln (Wasser- und Nährstoffaufnahme, Stoffspeicherung), Spross (Leitungs-, Träger- und Stoffspeicherfunktion), Blättern (Photosynthese) und Fortpflanzungsorganen aufgebaut (Abb.). Als Primärproduzenten liefern Pflanzen Nahrungs- und Energiegrundlage für alle Konsumenten und Destruenten. Alle Pflanzen in einem Gebiet bilden die Vegetation, die in der Geobotanik und der Pflanzensoziologie primär als Pflanzengemeinschaften, in der Vegetationsgeographie primär als Pflanzenformation untersucht wird. Von der globalen Betrachtungsweise geht sowohl die Geobotanik als auch die Vegetationsgeographie aus, wobei die Welt in verschiedene, systematisch voneinander zu unterscheidende biogeographische Regionen unterteilt wird. In der topischen Dimension sind Pflanzen Ausdruck der Standortverhältnisse, wobei Zeigerarten und Pflanzengesellschaften systematisch basierte Beurteilungen erlauben, die Lebensformen und Pflanzenformation eine Beurteilung aufgrund der äusseren Gestalt der Pflanzen und der Vegetationsstruktur.

PflanzenPflanzen: Typusbild der zweikeimblättrigen Sprosspflanze. Pflanze im vegetativen Stadium mit Co=Cotyledonen (Keimblättern), Pw=Primärwurzel, Sw=Seitenwurzeln, w=sprossbürtige Wurzeln und Gk=Gipfelknospe.
 
 

 

 

 
 
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