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Debye

 
     
  Peter Joseph Wilhelm, niederländisch-amerikanischer Physiker und Physikochemiker, * 24.3.1884 Maastricht, † 2.11.1966 Ithaca (New York). Debye war ab 1911 Professor für theoretische Physik an der Universität in Zürich, 1912 in Utrecht, 1914 in Göttingen, 1919 an der TH in Zürich, 1927 in Leipzig und Direktor des Physikalischen Instituts, 1935-40 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin, nach seiner Emigration (1940) in die USA 1946 naturalisiert, 1940-50 Professor für physikalische Chemie an der Cornell University in Ithaca; einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jh.; besonders verdient um den quantentheoretischen Ausbau der Molekularphysik; formulierte 1912 die Debye-Theorie der spezifischen Wärme (Debye-Temperatur, Debye-Funktion, Debye-Frequenz, Debyesches T3-Gesetz) und später die Debye-Theorie zur Temperaturabhängigkeit der Dielektrizitätskonstanten; erkannte 1912, dass viele Moleküle permanente elektrische Dipolmomente aufweisen und untersuchte in seiner Dipoltheorie den polarisierenden Einfluss elektrischer Felder auf Moleküle; nach ihm und P. Scherrer ist das um 1915 von ihnen entwickelte Debye-Scherrer-Verfahren (Kristallpulvermethode für Strukturuntersuchungen mittels Röntgenstrahlen) benannt; entwickelte ab 1922 mit E. Hückel eine Theorie der starken Elektrolyte in wässriger Lösung (Debye-Hückel-Theorie); führte Röntgenstrukturuntersuchungen an Flüssigkeiten und 1923 Wellenlängenmessungen mittels Interferenzversuchen an Kristallen durch; gab eine quantentheoretische Deutung des Compton-Effekts; schlug 1927, etwa gleichzeitig, aber unabhängig von W.F. Giauque, das Verfahren der adiabatischen Entmagnetisierung zur Erzeugung extrem tiefer Temperaturen vor; erhielt 1936 den Nobelpreis für Chemie für seine Beiträge zur Kenntnis der Molekülstruktur aufgrund seiner Untersuchungen über Dipolmomente und über die Beugung von Röntgenstrahlen und Elektronen in Gasen. Auch nach ihm benannt sind der bei der Beugung von Licht an Ultraschallwellen auftretende Debye-Sears-Effekt und der bei der Röntgen-, Elektronen- oder Neutronenbeugung an Kristallen zu berücksichtigende Debye-Waller-Faktor (Debye-Wärmefaktor). Werke (Auswahl): "Polar Molecules" (1929, deutsch: "Polare Moleküle"), "Dipolmoment und chemische Struktur" (1929), "Probleme der modernen Physik" (1929), "Die Struktur der Materie" (1933), "Theorie der elektrischen Molekulareigenschaften" (mit H. Sack, 1934), "Kernphysik" (1935).

DebyeDebye , Peter Joseph Wilhelm
 
 

 

 

 
 
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