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Bohrlochseismik

 
     
  geophysikalische Erkundungsmethoden im Bohrloch, Durchschallungsverfahren, seismische Methode, die der Messung des seismischen Wellenfeldes durch Geophone in bestimmten Tiefen dient. Bei diesen Verfahren werden die Laufzeiten von Wellen, ausgehend von einer Anregungsquelle in einem Bohrloch oder an der Geländeoberfläche, zu Geophonen in einem Bohrloch gemessen, um so Rückschlüsse auf die Dichte des Untergrundes zu ziehen. Bei Verfahren der Bohrlochseismik, bei denen sich die Quelle an der Geländeoberfläche befindet, unterscheidet man zwei unterschiedliche Anordnungen: zum einen das vertikale seismische Profil (VSP), bei dem sich die Quelle in der Nähe des Bohrlochansatzes befindet und die Laufzeit zu den Geophonen in der Bohrung gemessen wird (liegt die Quelle nahe beim Bohrloch, spricht man vom Zero-Offset-VSP; andernfalls vom Offset-VSP), zum anderen das schräge seismische Profil (SSP); hier wird die Schallquelle in weiterer Entfernung lokalisiert, wodurch der durchschallte Bereich grösser ist. Zu den weiteren Verfahren der Bohrlochseismik gehört das Crosshole-Verfahren (seismische Zwischenfelderkundung), mit dem die Schichtverhältnisse zwischen den Bohrlöchern erfasst sowie Hohlräume aufgespürt werden können (Crosshole-Seismik). Bei dieser Methode wird die Ausbreitungszeit elastischer Wellen von einer Anregungsquelle in einem Bohrloch zu den Mess-Bohrlöchern mittels Geophonen gemessen. Eine weitere Methode, die insbesondere zur Bestimmung der Porosität von Gesteinen verwendet wird, ist das Ultraschallverfahren. In dem BHC-Verfahren (borehole compensated soniclog) werden von einem oberen und unteren Schallgenerator ausgehend kurze Schallimpulse in das dem Bohrloch angrenzende Gebirge übertragen. Dort werden die parallel zum Bohrloch laufenden Wellen wieder in das Bohrloch abgelenkt und von Empfängern, die sich zwischen dem oberen und unteren Schallgenerator befinden, aufgefangen. Bei einem Walkaway-VSP wird die Quelle auf einem Profil vom Bohrloch entfernt und in (meistens konstanten) Abständen aktiviert. Spezielle Datenbearbeitungsschritte sind erforderlich, um das reflektierte Wellenfeld vom abwärts laufenden Wellenfeld (downwaves), das in der Oberflächenseismik nicht beobachtet werden kann, zu trennen. Die Bohrlochseismik bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen Oberflächenseismik und Bohrlochmessungen. Seismik.  
 

 

 

 
 
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