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Jean-Baptiste Armand Léonce, französischer Geologe und Geomathematiker, * 25.9.1798 auf Schloss Canon (Calvados), †21.9.1874 ebenda; bis 1821 Studium an der Ecole Polytechnique und an der Ecole des Mines, Paris; ab 1829 Professor an der Ecole des Mines, ab 1832 auch am Collège de France; ab 1835 Generalinspekteur der französischen Bergwerke und Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften, 1853-74 ihr ständiger Sekretär; 1852-70 Sénateur de l'Empire. Gemeinsam mit A. Dufrénoy nahm er 1825-42 die ersten, sehr beachteten geologischen Übersichtskarten von Frankreich auf; seit 1868 war er Leiter der neuen Geologischen Landeskartierung. Neben Untersuchungen zum Erzbergbau in Grossbritannien, zur Geologie der Vogesen und der französischen Alpen, beschäftigte er sich v.a. mit theoretischen Studien. Basierend auf den Ideen C.L. Buchs definierte er "Gebirgssysteme" als langgestreckte Gürtel mit Deformationsstrukturen, verteilt über den gesamten Erdball. Diese hätten sich in der Erdgeschichte als Folge der Erdkontraktion (Kontraktionstheorie) phasenhaft entwickelt. Für ihre Lage schlug er komplizierte geometrische Bezüge vor, die sich später aber nicht verifizieren liessen. Werke (Auswahl): "Recherches sur quelques-unes des révolutions de la surface du globe" (1830), "Explication de la carte géologique de la France" (1848), "Notice sur les systèmes de montagne" (1852).
Élie de Beaumont , Jean-Baptiste Armand Léonce |
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