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Weltklimaprogramm

 
     
  World Climate Programme (engl.), WCP, infolge der ersten Weltklimakonferenz der UN (1979 in Genf) konzipiertes Rahmenprogramm mit Empfehlungen zur weltweiten Klimaforschung, das im wesentlichen von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem UN-Umweltprogramm (UNEP) getragen wird. Ziel ist es, durch koordinierte internationale Erforschung von Klimaänderungen und Klimaschwankungen zu einem besseren Verständnis der Klimaprozesse zu gelangen; ausserdem die Überwachung der anthropogenen Klimabeeinflussung in bezug auf die Zunahme von Kohlendioxid und anderer Spurengase, das Ozonloch und das Phänomen El Niño.


Es setzt sich aus vier Komponenten zusammen, wobei auf dem 11. Kongress der WMO (1991) die ersten drei Programme der gestiegenen Bedeutung des Klimamonitoring (Monitoring) und der Aktivitäten der Klimadienste angepasst wurden: a) Weltklimadatenprogramm (engl. World Climate Data Programme, WCDP), seit 1991 Weltklimadaten- und Überwachungsprogramm (engl. World Climate Data and Monitoring Programme, WCDMP), zur Überwachung des Klimas und zur Einrichtung von Datenbanken sowie deren Betrieb; b) Weltklimaanwendungsprogramm (engl. World Climate Applications Programme, WCAP), seit 1991 Weltklimaanwendungs- und Serviceprogramm (engl. World Climate Applications Service Programme, WCASP), für die Anwendung von Klimainformationen zur Planung in den Bereichen Landwirtschaft, Energie, Verkehr, Siedlungs- und Gesundheitswesen und Umweltschutz; c) Weltklimaauswirkungsprogramm (engl. World Climate Impact Studies Programme, WCIP) zur Untersuchung des sozioökonomischen Einflusses der Klimafluktuationen und -änderungen, seit 1991 Weltklimaeinflussabschätzungs- und Reaktionsstrategieprogramm (engl. World Climate Impact Assessment and Response Strategies Programme, WCIRP) zur Feststellung von möglichen Strategien zur Abschwächung und/oder Anpassung an Klimaänderungen; d) Weltklimaforschungsprogramm (engl. World Climate Research Programme, WCRP) für die Entwicklung von numerischen Modellen der Atmosphäre zur Simulation von Klimamodellen, die Prognosen für grosse Zeit- und Raumskalen geben.


Dazu gibt es wiederum Unterprogramme, z.B. Tropical Ocean Global Atmosphere Project, TOGA) zum Studium des tropischen Ozeans und der Kopplung mit der globalen Atmosphäre zur Vorhersage der Entwicklung eines solchen gekoppelten Systems, Research Programme on Climate Variability and Predictability (CLIVAR) zur Bestimmung der Sensibilität des Klimas auf die Zunahme von Kohlendioxid und anderer Treibhausgase (Treibhauseffekt), Global Energy and Water Cycle Experiment (GEWEX) mit dem regionalen Unterprogramm BALTEX für den Ostseebereich.


Konkretisiert und realisiert wird das WCP durch entsprechende nationale und auch EG-Programme, in Deutschland seit 1982 durch das Rahmenprogramm der Bundesregierung zur Förderung der Klimaforschung, damals koordiniert vom Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT), jetzt Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
 
 

 

 

 
 
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