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Ontogenie

 
     
  Entwicklungsgeschichte eines Individuums von der Befruchtung der Eizelle bis zum Tod. In der Paläontologie ist nur die Ontogenie des Skelettes direkt beobachtbar. Vielfach lassen sich larvale, juvenile (nepionische), heranwachsende (neanische), erwachsene (adulte) und senile (gerontische) Wachstumsstadien unterscheiden. Dies kann problemlos sein, wenn Anwachsstreifen eine direkte Beobachtung ermöglichen (z.B. bei rugosen Korallen oder Mollusken). Bei Arthropoden (insbesondere Trilobiten) wird dagegen wegen der wiederholten Häutung der Individuen versucht, zahlreiche isoliert gesammelte Wachstumsstadien lückenlos aneinander zu fügen. Ein wichtiges Hilfsmittel für die Erkennung ontogenetischer Zusammenhänge ist allometrisches Wachstum, d.h. unterschiedliche Wachstumsraten einzelner Körperteile im Lauf der Entwicklung der Individuen. Ontogenetische Untersuchungen sind für die Bewertung phylogenetischer Zusammenhänge (Phylogenie) von Bedeutung. So sind im Gegensatz zu den vielfach ähnlich aussehenden (konvergenten) Adultschalen die Larvalschalen von Gastropoden (Abb.) ein sicheres Merkmal für die Zuordnung zu höheren Taxa. Ebenfalls von Interesse ist die Unterscheidung von Jugendstadien von ökologisch bedingtem, adultem Zwergwuchs oder fragmentarisch erhaltenen Anfangsstadien adulter Individuen.

OntogenieOntogenie: unterschiedlicher Windungsmodus von Embryonal-/Larvalschale und Adultschale bei einem Gastropoden (der marine Pulmonate Williamia krebsi).
 
 

 

 

 
 
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