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Interception, 1) Vorgang, bei dem Niederschlag durch den Benetzungseffekt von der Vegetation (Kronendach, Streuschicht) aufgefangen und vorübergehend gespeichert wird. Dieser Niederschlagsanteil gelangt zum grössten Teil durch Verdunstung (Interzeptionsverdunstung) in die Atmosphäre zurück, ohne den Erdboden zu erreichen. In Relation zur gesamten Niederschlagshöhe kann der Anteil der Interzeption stark variieren von fast 100%, bei wenig ergiebigem Nieselregen, bis zu verschwindend geringen Anteilen bei Starkniederschlägen. Der an den Pflanzenflächen stattfindende Interzeptionsprozess kann quantitativ durch die Niederschlagsbilanzgleichung beschrieben werden:
Pd+Pt+Pst= P+Pa-Ei-Is.
Dabei ist P der Freilandniederschlag, Pd der durchfallende Niederschlag, Pt der abtropfende Niederschlag, Pa der abgesetzte Niederschlag, Pst der Stammabfluss, Ei die Interzeptionsverdunstung und Is die Interzeptionsspeicherhöhe (Abb.). Allgemein wird auch die Bodenstreuspeicherung bzw. die Bodenstreuverdunstung mit zur Interzeption gerechnet. 2) Vorgang, bei dem Niederschlag an Oberflächen aller Art (Böden, Vegetation, bebaute Flächen) aufgefangen, vorübergehend gespeichert und anschliessend verdunstet wird. Landschaftswasserhaushalt.
Interzeption: Niederschlagsbilanz von Vegetationsdecken. |
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