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Kernstrahlgeometrie, Darstellung der Orientierung zentralperspektiver Bilder durch Kernstrahlen. Elemente der Kernstrahlgeometrie (Abb.) sind die Kernachse als Gerade durch die zwei Projektionszentren O1 und O2. Die Kernachse durchstösst die Bildebenen in den Kernpunkten K'und K''. Die Kernachse ist Schnittgerade aller Kernebenen Ki, welche die jeweiligen Objektpunkte Pi enthalten. Die Schnittgeraden der Kernebene mit den Bildebenen sind die Kernstrahlen zu den zugeordneten Bildpunkten P' und P''. Sind die Aufnahmeachsen eines Bildpaares parallel, so sind die Kernstrahlen ebenfalls parallele Geraden. Liegt eine Bildneigung vor, so bilden die Kernstrahlen ein Strahlenbüschel mit dem Scheitel im Kernpunkt des Bildes. Die Kernstrahlgeometrie hat Bedeutung für das stereoskopische Sehen, da eine Betrachtung der Bilder in Kernebenen erfolgen muss. Für eine störungsfreie stereoskopische Betrachtung eines komplanar angeordneten Bildpaares müssen homologe Kernstrahlen in einer Geraden liegen. Dies kann durch optische Kantung der Bilder oder durch Transformation in ein Normalbildpaar erreicht werden. Die Kollinearität der Kernstrahlen bewirkt eine wesentliche Vereinfachung der Methoden der Bildzuordnung.
Epipolargeometrie: Kernachse, Kernpunkte, Kernstrahlen und Kernebene. |
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