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Druckversuch an scheibenförmigen Prüfkörpern zur Bestimmung der Zugfestigkeit. Der Brazilian-Test ist ein einaxialer Druckversuch, der die indirekte Zugfestigkeit bestimmt, indem die Probenteile senkrecht auf die Scheibenachse belastet werden. Dabei gilt:
([N/mm2], mit: σz = Zugfestigkeit, F =Druckkraft, d =Probendurchmesser , l =Probenlänge ).
Der Brazilian-Test gibt Auskunft über die Kornbindungskräfte von Gesteinen. Diese liegt jeweils wesentlich höher, als die einaxiale Zugfestigkeit desselben Gesteins. Die Spaltzugfestigkeit σz liegt bei etwa 1/10 bis 1/30 der einaxialen Druckfestigkeit. Der Prüfkörper für den Spaltzugversuch nach DIN 22024 hat die Dimensionierung d/l =1/1 und für den Brazilian-Test nach ISRM-Empfehlung l =3 cm, d = 5 cm. Die Zugfestigkeit beim Brazilian-Test liegt immer etwas höher als beim Spaltzugversuch (Abb.). Die Festigkeitsanisotropie von geschichteten oder geschieferten Gesteinen muss berücksichtigt werden. Die Zugfestigkeit senkrecht zu Schicht- und Schieferungsflächen ist meist wesentlich niedriger.
Brazilian-Test: Prinzip des Spaltzugversuchs nach DIN 22024, analog dem Brazilian-Test; P = Druck, d = Probendurchmesser. |
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