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Bergsturz

 
     
  plötzliche Hangbewegung, bei welcher die bewegte Gesteinsmasse mindestens ein Volumen von 106 m3 besitzt. Das Material verliert während der Bewegung den inneren Zusammenhang und zumindest kurzzeitig den Kontakt mit dem unterlagernden Gebirgsverband. Es stürzt frei fallend, springend oder rollend ab. Der Sturzvorgang dauert dabei nur Sekunden bis wenige Minuten. Bei kleineren Volumina spricht man von Felssturz, bzw. bei Volumen kleiner 0,1 m3 von Steinschlag. Bei einem Bergsturz werden Abrissgebiet, Sturzbahn und Ablagerungsgebiet unterschieden (Abb.). Das Ablagerungsgebiet wird von Gesteinsblöcken gebildet, die meist als Schuttwall aufgetürmt wurden. Diese Schuttwälle können zum Aufstau eines Bergsturzsees führen (Beispiele: Blindsee am Fernpass oder Eibsee an der Nordflanke der Zugspitze). Vorboten eines Bergsturzes sind sich öffnende, wandparallele Risse und Klüfte, Steinschlag und mit einem Knall reissende Baumwurzeln. Grosse Bergstürze ereigneten sich in den Zwischen- und Nacheiszeiten an den durch Gletscherschliff übersteilten Hängen, die nach dem Abschmelzen der Gletscher ihr Widerlager verloren. Weitere auslösende Faktoren sind Hangunterschneidung durch fluviatile Erosion, Verwitterung, Kluftwasserschub, Belastungsänderungen und Erdbeben.

BergsturzBergsturz: Bergsturz mit Abrissgebiet, Sturzbahn und Ablagerungsgebiet.
 
 

 

 

 
 
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Weitere Begriffe : Ökosystem Absteckung Markasit

 

 
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