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ergibt sich aus der seismischen Gefährdung durch Erdbeben und der daraus resultierenden Schadenserwartung. Die seismische Gefährdung eines Gebietes wird normalerweise in Karten durch Parameter, die die Erschütterung durch Erdbeben beschreiben, angegeben, die in einem vorgegebenen Zeitraum (meistens 50 Jahre) mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (meistens 90%) nicht überschritten werden. Als Erschütterungsparameter kommen z.B. die makroseismische Intensität, die maximale horizontale Bodenbeschleunigung oder spektrale Bodenbeschleunigungen (abhängig von der Frequenz) in Frage. Grundlage für den Entwurf von seismischen Gefährdungskarten sind möglichst vollständige Erdbebenkataloge der zu untersuchenden Gebiete. Hierzu benutzt man sowohl instrumentell bestimmte Erdbebendaten als auch historische Quellen aus der Zeit vor etwa 1900, für die es keine instrumentellen Beobachtungen gibt. Ausgehend von den Erdbebenkatalogen und den seismotektonischen Besonderheiten eines Gebietes legt man seismische Quellregionen fest, die zur seismischen Gefährdung an einem bestimmten Punkt beitragen. Die Seismizität wird in jeder Quellregion als homogen angenommen und durch eine für sie typische Magnituden-Häufigkeits-Beziehung beschrieben. Die seismische Gefährdung hängt, neben anderen Parametern, stark von der Entfernung zur seismischen Quellregion ab. Hierfür massgebend ist die Dämpfung (Dämpfung seismischer Wellen) des Erschütterungsparameters. Die Dämpfungsrelationen müssen für jeden einzelnen Ort und für jede Quellregion bestimmt werden. Durch Summation über alle Quellgebiete ergibt sich dann für den untersuchten Punkt der Erschütterungsparameter, der in einem angegebenen Zeitraum mit vorgegebener Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. |
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