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jüngstes System der Erdgeschichte (benannt von A. Morlot 1858), ursprünglich als Formation des Eiszeitalters vom Tertiär abgetrennt. Das Quartär reicht bis in die geologische Gegenwart. Der Beginn, zunächst klimatisch begründet, wird heute anhand von Umkehrungen des Paläomagnetfeldes der Erde festgelegt (Paläomagnetismus), wobei zwei Positionen diskutiert werden: a) im Top des Olduvai-Events bei etwa 1,7 Mio. Jahre; Typ-Profil: Vrica section in Calabrien; zur Zeit international gültige Grenze; b) im Top des Gauss-Chrons bei etwa 2,4 Mio. Jahre, Typ Region könnte das Niederrhein-Gebiet sein, es ist aber noch nicht durch eine internationale Konvention bestätigt worden.
Das Quartär wird in das ältere Pleistozän und das jüngere Holozän untergliedert (Tab. 1, 2 u. 3). Die Grenze liegt bei etwa 10.000 Jahren v.h., nach Zählung der Jahresschichtung in grönländischen Eisbohrkernen bei 11.500 Jahren v.h. Es ist das Zeitalter der Menschheitsentwicklung mit vom Homo rudolfensis (2,6–1,8 Mio. Jahre), Homo habilis (1,5–2,0 Mio. Jahre), Homo erectus (1,7–0,3 Mio. Jahre), Homo sapiens neanderthalensis (350.000– 27.000) und Homo sapiens sapiens (30.000 Jahre bis heute). Primatenentwicklung und Menschwerdung.
Quartär (Tab. 1): stratigraphische Gliederung des Pleistozäns. Quartär (Tab. 2): stratigraphische Gliederung des Oberpleistozäns (ka=1000 Jahre).
Quartär (Tab. 3): stratigraphische Gliederung des Spätglazials und Holozäns. |
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