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Paul Heinrich Ritter von, deutscher Mineraloge und Kristallograph, * 23.6.1843 Magdeburg, † 1.12.1927 München; ab 1872 Professor in Strassburg, ab 1883 in München und Direktor der Bayerischen Staatssammlung; gründete in Strassburg ein bedeutendes mineralogisch-kristallographisches Institut mit einer aussergewöhnlichen Mineraliensammlung; veröffentlichte einen beispielhaften mineralogischen Katalog; entdeckte die Zusammenhänge zwischen chemischer Zusammensetzung und Kristallform; prägte 1870 den Ausdruck "Morphotropie" (Änderung der morphologischen und physikalischen Eigenschaften eines Kristalls in Abhängigkeit von Substitutionen) und stellte die morphotrope Reihe des Mono-, Di- und Trinitrophenols auf; veröffentlichte in dem Werk "Chemische Krystallographie" (5 Bände, 1906-19) ausführliche kristallographische Daten chemischer Substanzen; definierte 1878 die "Isomorphie" neu als die Fähigkeit von Substanzen, miteinander homogene Mischkristalle zu bilden; befasste sich ab 1924 ausschliesslich mit Wissenschaftsgeschichte; gab 1877-1920 die "Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie" heraus. Weitere Werke (Auswahl): "Übersicht der Mineralien" (1874), "Physikalische Krystallographie..." (1876), "Entwicklungsgeschichte der mineralogischen Wissenschaften" (1926). |
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